Werbung mit Football-Rebell Colin Kaepernick lässt Aktienkurs von Nike fallen

US-Präsident Trump hatte den Athleten als "Hurensohn" beschimpft.

Als der damalige San Francisco 49ers-Quarterback Colin Kaepernick vor zwei Jahren das erste Mal beim Abspielen der US-Hymne niederkniete, um gegen Polizeibrutalität und Rassismus zu protestieren, wurde er weit über die Grenzen der USA und des American Footballs hinaus bekannt.

Vom "Hurensohn" zum Nike-Testimonial

Doch die Reaktionen auf seinen Protest, dem sich viele andere NFL-Profis anschlossen, waren nicht immer positiv. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die knienden Spieler gar als "Hurensöhne". Nach der Saison 2016 fand Kaepernick keinen Verein mehr. Als Grund, für die ausbleibende Verpflichtung durch einen Verein, werden teilweise seine politischen Statements in seiner Profikarriere vermutet. Am 15. Oktober 2017 leitete Kaepernick deshalb rechtliche Schritte gegen die NFL wegen systematischer Ausgrenzung ein.

Das hat den Sportgiganten Nike jedoch nicht davon abgehalten, Kaepernick als Testimonial zu verpflichten. Der Footballer ist Teil der neuesten "Just Do It"-Werbekampagne des amerikanischen Sportartikelherstellers, die unter anderem auch Tennis-Ass Serena Williams und Basketball-Star LeBron James umfasst. "Glaube an etwas. Selbst wenn es bedeutet, alles zu opfern", wird Colin Kaepernick in der Anzeige zitiert.

"Kommerziell unvorsichtig"

Die polarisierende Werbung bekam dem Aktienkurs von Nike vorerst jedoch nicht gut. Der Kurs rutschte zum Handelsbeginn um 2,55 Prozent auf 90,10 US-Dollar ab. Analysten glauben, dass das Unternehmen "kommerziell unvorsichtig" handle, auch wenn die Haltung "nobel" sei. Nike könnten dadurch auch Kunden verloren gehen, so eine weitere Befürchtung der Analysten.

In der Tat formiert sich in den Sozialen Netzwerken zum Teil Widerstand gegen Nike. Unter dem Twitter-Hashtag #NikeBoycott verbreiteten User Fotos und Videos, wie sie Produkte des US-Sportartikelherstellers zerreißen und verbrennen. Doch das Unternehmen lässt sich dadurch nicht von seinem Kurs abbringen. Nike-Manager Gino Fisanotti bezeichnete Kaepernick gegenüber ESPN als einen der "inspirierendsten Athleten seiner Generation", der die Kraft des Sports nutze, um die Welt ein Stück voranzubringen. (as)

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