Der 28. April 2019 könnte ein "bisschen ein trauriger Tag" werden, wie Wiener Urania-Theaterdirektor Manfred Müller schreibt. Denn so wie es derzeit aussieht, wird dies der letzte Tag sein, an dem Kasperl und Petzi in der Wiener Urania auftreten werden. Dass die beiden Wiener Institutionen für Kinder vor dem Aus stehen, liegt daran, dass Müller im kommenden Jahr in Pension geht und bisher noch kein kaufmännischer Nachfolger gefunden wurde.
Ab Mai 2019 werden Interessenten die Möglichkeit haben, sowohl die Bühne als auch die Ton- und Lichttechnik sowie Originalkulissen zu kaufen. Auch die rund 400 Puppen sollen zum Kauf angeboten werden, so Müller in einer Aussendung.
"Schwerer Kulturverlust"
Doch bereits kurz nach Bekanntwerden der unerwarteten Pensionierung von Kasperl und Pezi, werden die ersten Stimmen gegen die Schließung der Insitution laut. Der ehemalige Kulturminister Thomas Drozda etwa ließ per Twitter wissen: "Das Schließen dieses Kleinods wäre ein schwerer Kulturverlust – das geht nicht! Ich trage gerne mit anderen Engagierten dazu bei, das 'Aus' für das Urania Theater zu verhindern um in zwei Jahren den 70er zu feiern."
Der Ticketvertrieb oeticket könnte sich vorstellen, ab sofort den österreichweiten Vertrieb zu übernehmen und marketingtechnische Unterstützung zu leisten, um die Betreiber hier zu entlasten und eine bestmögliche Auslastung zu garantieren. "'Kasperl und Pezi' sind ein fixer Bestandteil der Wiener Kultur! Sie haben die Jugend von Generationen geprägt und begeistern auch heute noch unzählige Kinder. Ich bin sehr getroffen von der möglichen Einstellung und biete größtmögliche Unterstützung an, um das beliebte Wiener Kulturgut zu erhalten", so oeticket-Geschäftsführer Christoph Klingler.
"Kasperl und Pezi" wurde erstmals vor 68 Jahren in der Wiener Urania aufgeführt und hat insgesamt über vier Millionen Besucher begeistert. Das Repertoire umfasst rund 70 Stücke, pro Saison gelangen sieben zur Aufführung. (as)
www.kasperlundpezi.at