"Die Genossenschaft ist voll im Trend"

Drei Fragen an Gerhard Kornfeld, Chef der Industriebeteiligung- und Beratung GmbH.

Gerhard Kornfeld, Gründer und Geschäftsführer der Kornfeld Industriebeteiligung- und Beratung GmbH, streckt seine Fühler nach China aus und hat für zwei chinesische Unternehmen, deren Namen er vorerst noch nicht nennen möchte, Transaktionen im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) abgeschlossen. LEADERSNET hat den Finanzexperten zu einem kurzen Interview getroffen.

LEADERSNET: Herr Kornfeld, Sie haben kürzlich Ihre zweite China Transaktion abgeschlossen. Denken Sie, dass in diesem Bereich noch mehr Potential steckt?

Kornfeld: Ja, ich merke seit dem letzen Jahr vermehrt Anfragen aus China. Wir haben seit einem halben Jahr einen China Desk. Ich denke, dass dieses Geschäftsfeld im Bereich Mergers & Acquisitions (M&A) über die nächsten Jahre zunehmen wird. Einige chinesische Unternehmen interessieren sich sehr für europäische Marken und Technologien. Insbesonders wo Wachstumsmöglichkeiten oder Finanzierung fehlen, ist dies eine Option.

LEADERSNET: Stellt dies nicht eine mentale und kulturelle Hürde dar?

Kornfeld: Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede. Beide Seiten müssen voneinander lernen und aufeinander zugehen. Es gibt eine Vielzahl positiver Interaktionen. Ich selbst habe mich intensiv mit der Kultur und den Menschen beschäftigt und jetzt ein besseres Verständnis dafür. Die unterschiedliche Vergangenheit und Geschichte prägt natürlich. Sowohl zentrale als auch dezentrale Systeme und Organisationsformen haben ihre Vor- und Nachteile. Hervorzuheben ist, dass die Form der Genossenschaft, wie sich anlässlich des 200. Geburtstages von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zeigt, voll im Trend liegt.

LEADERSNET: Sie haben vor einigen Wochen beim "Credit Management Day" zum Thema Risikomanagement in Krisenzeiten referiert. Wie würden Sie die allgemeine wirtschaftliche Lage derzeit beurteilen?

Kornfeld: Meiner Einschätzung nach sind die produzierenden Unternehmen momentan sehr sehr gut ausgelastet. Ich beschäftige mich mit Themen wie Supply Chain Optimierung, Beseitigung von Lieferengpässe und ähnlichem. Natürlich können singuläre Ereignisse dieses Konjukturhoch destabilisieren, weil die Volatilität zugenommen hat. Sorge machen mir die steigenden Rohstoffpreise, aber ich sehe mittelfristig die Lage positiv. Ich bin überzeugt davon, dass Unternehmen, die in guten Zeiten die Hausaufgaben machen, auch für eine nächste Krise gerüstet sind. Ich sehe derzeit in vielen Unternehmen, dass dies geschieht.

www.korn-feld.com

Gerhard Kornfeld

Gerhard Kornfeld hat 2012 die Kornfeld Industriebeteiligung- und Beratung GmbH gegründet. Der Sanierungs- und Restrukturierungsexperte startete seine berufliche Laufbahn als Controller bei der ABB Industrie GmbH im Jahr 1991. Ende 1994 wurde er zum Finanzdirektor des Unternehmens befördert.

Im Juni 1998 führte ihn seine Karriere erstmals ins Ausland – als Finanzvorstand bei der VATECH EZ a.s. in Prag. Von 2001 bis 2006 fungierte er als CEO des Marktführers im Anlagenbau, den er in den Siemenskonzern integrierte. Nach zwei Jahren als CFO bei Mondi Papers in Wien übersiedelte Kornfeld von 2008 bis 2011 als CEO von Mondi Syktyvkar nach Russland. Von 2012 bis 2016 war er als CEO der DCM Decometal GmbH tätig.

Gerhard Kornfeld

Gerhard Kornfeld hat 2012 die Kornfeld Industriebeteiligung- und Beratung GmbH gegründet. Der Sanierungs- und Restrukturierungsexperte startete seine berufliche Laufbahn als Controller bei der ABB Industrie GmbH im Jahr 1991. Ende 1994 wurde er zum Finanzdirektor des Unternehmens befördert.

Im Juni 1998 führte ihn seine Karriere erstmals ins Ausland – als Finanzvorstand bei der VATECH EZ a.s. in Prag. Von 2001 bis 2006 fungierte er als CEO des Marktführers im Anlagenbau, den er in den Siemenskonzern integrierte. Nach zwei Jahren als CFO bei Mondi Papers in Wien übersiedelte Kornfeld von 2008 bis 2011 als CEO von Mondi Syktyvkar nach Russland. Von 2012 bis 2016 war er als CEO der DCM Decometal GmbH tätig.

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