IP Österreich und Super RTL haben zum siebten Mal zur Kinderwelten Fachtagung Österreich geladen. Medienfachleute, Werbetreibende sowie Journalisten trafen über den Dächern Wiens im k47 ein, um die neuesten Ergebnisse und Analysen rund um Mediennutzung und Werbewirkung der Zielgruppe Kinder zu erfahren. Die IP Österreich präsentierte erneut eine eigene Kinderstudie, wobei besonderes Augenmerk auf den Themen Wunschentstehung und Schenken sowie Gender-Marketing lag.
Der Zugang zur Welt der Wünsche sei besonders bei Kindern stark ausgeprägt. Das spiegele sich auch auf den Wunschzetteln der Kleinen wider. Wie die Übersetzungsleistung zwischen der Erwachsenen- und Kinderwelt aussieht und was wann geschenkt wird, war eines der Fokusthemen der "Kinderwelten 2018". Spannende Ausführungen gab es hierzu unter anderem von Carmen Schenkel vom Institut september – Strategie & Forschung in ihrer Präsentation zum Thema "Wie Kinderwünsche wahr werden" sowie der "Wünschestudie 2018 – Gewünscht, gekauft, geschenkt", präsentiert von Super RTL-Medienforschung Leiterin Birgit Guth.
Wenn Wünsche wahr werden
Wenn es um die Wünsche der Kinder geht, sind diese selbst zwar Impulsgeber aber Entscheider sind in erster Linie die Mütter. Sie haben daher die Produktqualität ebenso im Blick, wie den Anspruch, dass es altersgerecht und entwicklungsfördernd ist. Dabei werden Mütter zum Seismograph: sie beobachten ihre Kinder ganz genau, scannen deren Wünsche, was ihnen gefällt und ob der Wunsch anhält oder schnell von etwas Neuem abgelöst wird. Als Inspirationsquellen beeinflussen am stärksten Freunde, das Fernsehen und die Präsentationsflächen in den Geschäften.
TV ist der Kontaktpunkt
Für Eltern ist der Wunsch des Kindes der wichtigste Kauftreiber und TV offenbar der Kontaktpunkt, der am besten emotionale Erlebniswelten schafft und Begehrlichkeiten weckt. Erzählt der Spot kurz, prägnant, verständlich und emotional eine Story ist er oftmals Trigger für Groß und Klein.
Eben diesen Kontaktpunkt sowie die daraus resultierende Werbewirkung und das Einkaufsverhalten der Kinder, untersuchte die IP Österreich zusammen mit dem österreichischen Gallup-Institut im Zuge der qualitativen Studie "Breakfastkids". In einem zweistufigen Untersuchungsdesign wurden den Kindern vorab Kurzfilme mit unterschiedlicher Werbung gezeigt. Im zweiten Schritt bekamen die Kinder die Aufgabe in einem Supermarkt das Frühstück für die gesamte Familie einzukaufen. Die anschließende Befragung der Kinder zeigte einen deutlichen Impact der vorab gesehenen Werbespots auf die gekauften Produkte. „Wir konnten deutlich sehen, dass sich durch die Werbung die Wiedererkennung der Produkte im Supermarkt erhöht hat und somit auch einen positiven Effekt auf die Kaufentscheidung der Kinder hatte", erklärt Christian Sattler (Reseach Leiter IP Österreich) bei den Kinderwelten 2018.
Blau statt Rosa?
Ob und welchen Einfluss dabei die Geschlechterdifferenzierung – das sogenannte Gender-Marketing – einnimmt hat sich Birgit Langebartels (rheingold Institut) genauer angesehen. In ihrer Präsentation „Heute bin ich Rosa" kommt sie zu dem Schluss, dass Kinder ein klares Bildprogramm lieben, aber nicht auf Klischees und Vorschriften eingeschränkt werden möchten.
Die Entwicklung von SUPER RTL in Österreich sowie ein kurzer Faktencheck der aktuellen Situation des Kinder-TV Marktes in Österreich durch Simone Ratasich (Verkaufsleitung IP Österreich), standen ebenfalls am Programm. Ein sozialwissenschaftlicher Impulsvortrag zum Thema „Die digitale Welt der Kinder" von Sozialwissenschaftlerin und Medienpädagogin Friederike Siller (TH Köln), rundete die Kinderwelten Fachtagung Österreich ab. (red)
ip.at