Red Bull ist in österreichischen Medien die mit Abstand präsenteste Marke der umsatzstärksten oder ATX-notierten Unternehmen des Landes. In 10.772 Beiträgen (Präsenzindex 34,7) wurde der Getränkehersteller im Jahr 2017 genannt, wie das APA-DeFacto Brand-Ranking zeigt. 70 Prozent der Nennungen verzeichnete Red Bull im Ressort Sport, mit einem Höhepunkt im Juli, als am Red-Bull-Ring die Formel-1 stattfand und Red Bull Salzburg Fußballmeister wurde. Die Rangliste wurde erstmals von dem auf Medienbeobachtung und Media Intelligence spezialisierten Tochterunternehmen der APA veröffentlicht.
Boost für ÖBB dank Innenpolitik
An zweiter Stelle lagen die ÖBB mit 6.237 Beiträgen (Präsenzindex 26,2). Besonderheit dabei: Die heimische Bahn kam intensiv im Ressort Innenpolitik vor, was auf den ehemaligen ÖBB- und nunmehrigen SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern und seinen Wahlkampf zurückzuführen ist. Großprojekte und Sicherheit führten zu Positivmeldungen.
Auf Rang drei bis sieben folgen Autofirmen. Diese können ihre Nennungen unter anderem auf Produkt- und Testberichte sowie sportliche Engagements zurückführen. VW auf Rang drei und die Konzerntöchter Audi (Rang sechs) und Porsche (Rang sieben) "verdanken" ihre Medienberichte auch in unterschiedlichem Ausmaß dem Abgasskandal. Mercedes (Rang vier) und BMW (Rang fünf) runden das Paket an KFZ-Unternehmen ab. "Bewegung bringt's: Was mit Mobilität zu tun hat, hat in den Medien gute Karten", so Manuel Kerzner, Medienanalyst von APA-DeFacto, zu der Häufung von Transport- und Automobilmarken im Ranking.
"Buwog-Prozess" holt Immobilienunternehmen in den Fokus
Das Immobilienunternehmen Buwog folgt auf Rang acht in der Medienpräsenz – mit einer Spitze im Dezember, als der "Buwog-Prozess" startete. Die Buwog schaffte in diesem Dezember den "mit Abstand stärksten Monat aller untersuchten Marken" hängt also auch Red Bull im Juli ab, so Kerzner: "Das Beispiel Buwog zeigt, dass hohe Sichtbarkeit nicht vom Unternehmen initiiert sein muss und auch nicht zwangsläufig reputationsfördernden Charakter aufweist."
Komplettiert werden die Top-15 von den Unternehmen Asfinag (Rang neun), Spar (Rang zehn), Erste Bank (Rang elf), Austrian Airlines (Rang zwölf), Flughafen Wien (Rang 13), Wiener Linien (Rang 14) und etwas abgeschlagen voestalpine (Rang 15). Allerdings wäre Facebook noch vor Red Bull in Österreich die Nummer eins, würde man internationale Marken in die Untersuchung einbeziehen. Auch Amazon und Apple wären unter den Top-10 in Österreich. (apa/as)
www.apa-defacto.at
APA-DeFacto Brand-Ranking
Das erstmals präsentierte APA-DeFacto Brand-Ranking untersucht die Medienpräsenz von über 200 in Österreich tätigen Unternehmensmarken der umsatzstärksten oder ATX-notierten Unternehmen. Dafür wurden rund eine Million Textbeiträge (ausgenommen Bilder) aus nationalen Tageszeitungen und Magazinen sowie TV-Nachrichten im Jahr 2017 analysiert.
Dabei wird nicht nur die Anzahl der Beiträge gezählt, sondern auch die Intensität der Berichterstattung erhoben – das heißt, die Länge des Artikels und ob das Unternehmen als Haupt-, Neben- oder Randakteur vorkommt. Die Summe der beiden Faktoren ergibt einen Indexwert, der über unterschiedliche Zeiträume hinweg eine Vergleichbarkeit der errechneten Werte gewährleisten soll.
Demnach hat Red Bull 2017 einen Indexwert von 34,7 erreicht, vor den ÖBB mit 26,2 und Volkswagen mit 25. Spar liegt mit 9,9 Punkten an zehnter Stelle. Untersucht wurden die umsatzstärksten sowie die ATX-notierten Unternehmen Österreichs.