"Pro Kilometer kostet der Jet ähnlich viel wie ein Auto"

Das Münchner Start-up Lilium baut Flugtaxis mit E-Antrieb.

Vor knapp einem Jahr hat das Münchner Start-up Lilium den ersten Prototypen seines eVTOL-Konzepts (Electric Vertical Takeoff and Landing) vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Flugobjekt, das senkrecht startet aber wie ein Flugzeug fliegen soll. Ziel des Unternehmens ist es, ein fünfsitziges Flugtaxi (ein Pilot und vier Passagiere) zu konstruieren, das elektrisch betrieben wird, senkrecht starten und landen kann, eine Reichweite von 300 Kilometern hat und über kurz oder lang herkömmliche Taxis ersetzen soll.

Die Vision von Lilium-Mitgründer Daniel Wiegand ist die, dass man sich in weniger als zehn Jahren statt eines Autos eines seiner Flugzeuge als Taxi bestellt. Mit Hilfe einer App sollen sich Nutzer einen Lilium Jet bestellen können. Dieser holt sie dann innerhalb weniger Minuten ab und fliegt sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometer pro Stunde zu ihrem Wunschziel. Für den Fluggast soll das finanziell übrigens durchaus attraktiv sein. Die Fahrt werde den Kunden nicht mehr kosten, als die gleiche Strecke mit einem Taxi, erklärt Wiegand im Gespräch mit dem deutschen Magazin Focus. "Ein Flugzeug kostet in der Anschaffung zwar zehnmal mehr als ein Auto, aber die Lebensdauer ist auch 20 Mal länger. Pro Kilometer kostet der Jet umgerechnet ähnlich viel wie ein Auto", rechnet der Unternehmer vor.

Nachdem Lilium vergangenen Herbst 90 Millionen US-Dollar (72 Millionen Euro) an frischem Kapital einsammeln konnte – zu den Investoren gehörten namhafte Unternehmen wie Tencent aus China oder die Liechtensteiner Privatbank LGT – soll das Flugtaxi zur Serienreife gebracht werden. Vor kurzem hatte der Lilium Jet seinen Jungfernflug. Wiegand rechnet damit, dass die ersten Flugtaxis in weniger als zehn Jahren abheben werden. In 20 Jahren sollen bereits 30 Prozent der Reisenden Flugzeuge wie den Lilium Jet nutzen. (as)

www.lilium.com

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