"Es sind wirtschaftlich goldene Zeiten für Mittel- und Osteuropa"

| 21.09.2017

Dynamische Märkte und Industrie 4.0 lassen Murrelektronik in CEE kräftig wachsen.

Es herrschen wirtschaftlich "goldene Zeiten in Mittel- und Osteuropa". Davon ist Arnold Schuh, CEE-Experte der Wirtschaftsuniversität Wien, überzeugt. In einem Pressegespräch des deutschen Unternehmens Murrelektronik im Heuer am Wiener Karlsplatz sprachen Schuh, Murrelektronik Austria & CEE-Managing Director Andreas Chromy und Murrelektronik-Vice President Automation Jörg Krautter über die wirtschaftlichen Herausforderungen von Industrieunternehmen, die von Wien aus im CEE-Raum tätig sind.

"Apple der Industrie"

Zu den Top-Wachstumsregionen von Murrelektronik gehören die zentral- und osteuropäischen Länder. Vom CEE-Headquarter in Schwechat bei Wien aus gesteuert, sei die Region ein dynamischer Wachstumsmotor, der jährlich 14 Prozent Umsatzplus bringe und schon ein Zehntel zum gesamten Konzernumsatz von fast 260 Millionen Euro beisteuere.

Murrelektronik ist als international tätiger Spezialist für dezentrale, intelligente Automatisierungstechnik mit Konzernzentrale in Oppenweiler (Deutschland) weltweit tätig und beschäftigt über 2.200 Mitarbeiter. Zu den über 24.000 Kunden gehören ABB, Siemens, Rosenbauer, BMW, Daimler, Ford und Liebherr. "Murrelektronik ist der Apple der Industrie", so Chromy.

Andreas Chromy sieht für seine Märkte auch 2017/18 eine anhaltend positive Dynamik. Vor allem in der Slowakei und Ungarn, Zuwachsraten von bis zu 30 Prozent durch den boomenden Automotive-Sektor sowie die zunehmende Bedeutung des Themas Industrie 4.0 in Österreich seien für das dynamische Wachstum ein starker Turbo. Dass der Großraum Wien nach wie vor eine attraktive Drehscheibe für CEE ist, zeige eine Studie der WU Wien, deren Ergebnis einen positiven Ausblick für die Bundeshauptstadt zeichnet.

Brain-Drain in Osteuropa

"Wir entwickeln und produzieren hochwertige Komponenten für die elektrische und elektronische Installation von Maschinen und Anlagen, die es ermöglichen, die Wettbewerbsfähigkeit in Produktionsbetrieben wesentlich zu erhöhen. In der CEE-Region fokussieren wir stark auf die Märkte Slowakei, Ungarn und Rumänien, wo wir teilweise Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent erzielen", so Chromy. Der österreichische Markt, wo es Umsatzpotential rund um das Thema Industrie 4.0 gebe, berge ebenso gute Umsatzchancen.

Chromy: "Wichtig für die Realisierung unserer Wachstumspläne sind aber neben der positiven Wirtschaftsentwicklung immer mehr die personellen Ressourcen. Wir werden daher unser Team in der CEE-Region in den Bereichen Technik und Vertrieb bis 2020 um ein Drittel aufstocken – von derzeit 40 auf 60 Mitarbeiter." Dies gestalte sich jedoch zum Teil schwierig, da es einen sogenannten Brain-Drain gebe. Es gebe zu wenige Techniker. Die Ausbildung, etwa in Rumänien, sei ausgezeichnet, die Absolventen dort zu halten jedoch schwierig. - derstandard.at/2000064376222/Gehts-Mittel-und-Osteuropa-gut-gehts-Wien-auch-gutSo  So sei die universitäre Ausbildung in Rumänien beispielsweise hervorragend, dennoch würden es viele Absolventen nach Beendigung des Studiums vorziehen ins Ausland – konkret Westeuropa oder USA – zu gehen, da das Lohnniveau dort um ein vielfaches höher sei.

Großraum Wien als Tor in die CEE-Märkte weiterhin attraktiv

Die Rolle des Großraums Wien als CEE-Hub sei ungebrochen. Das zeige eine aktuelle Studie, die von der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wurde. Analysiert wurde die Rolle Wiens als Wirtschafts-, Innovations- und Bildungsstandort in Hinblick auf die Standortattraktivität in Mittel- und Südosteuropa. Arnold Schuh, der die Studie leitete, resümiert: "Aufgrund des Wirtschaftsaufschwungs im CEE-Raum hat Wien als CEE-Hub wieder an Dynamik gewonnen. Vom guten Geschäftsklima profitieren vor allem die Regional Players, die Zulieferer und die professionellen Dienstleister. Die Zeichen stehen, nach einer gewissen Konsolidierungsphase der Konzerne, seit 2009 nun wieder auf Expansion."

Durch die optimalen Rahmenbedingungen in Hinblick auf Lebensqualität, Qualifikation der Fachkräfte sowie Nähe zu den CEE-Märkten sei der Großraum Wien nach wie vor ein Topstandort für mehr als 200 Ostzentralen von ausländischen Konzernen. Die Reindustrialisierung in den angrenzenden CEE-Ländern sei eine Chance für den Standort Wien.

Industrie 4.0 führt zu weitreichender Aufgabenverschiebung

Zum Abschluss des Gesprächs ging Jörg Krautter noch auf das Thema Industrie 4.0 ein: "Murrelektronik bietet seinen Industrie 4.0-Kunden bereits heute durchgängige Lösungen von der intelligenten dezentralen Energieversorgung über die passgenaue, konfektionierte und vorgeprüfte Verbindungstechnik bis zur smarten Feldbuslösung." Damit werde ermöglicht, flexible Anlagennetzwerke zu realisieren und eine punktgenaue Diagnose des Status der Anlagen zu gewährleisten.

Industrie 4.0 werde zu einer weitreichenden Aufgabenverschiebung führen. "Der Mensch wird zum Dirigenten der Wertschöpfung. In der digitalen Fabrik wird individualisierte Produktion – Stichwort Losgröße 1 – der Standard sein. Völlig neue Prozesse und Geschäftsmodelle werden entstehen, für die wir schon heute z. B. mit unserem modularen Feldbussystem Cube67 intelligente on-demand Cloud-Lösungen bieten", so Krautter. (as)

www.murrelektronik.at

Murrelektronik

Murrelektronik ist weltweit in 50 Ländern vertreten. 1975 von Franz Hafner gegründet, ist das Unternehmen bis heute in Privatbesitz. Mit weltweit über 2.000 Beschäftigen, über 22.000 Kunden und einem Gruppenumsatz von fast 260 Millionen Euro im Vorjahr ist das Unternehmen ein globaler Key-Player.

Der CEE-Markt wird von Wien-Schwechat aus gesteuert und beschäftigt 40 Mitarbeiter in 15 Ländern (Österreich, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Weißrussland und Russland).

Murrelektronik

Murrelektronik ist weltweit in 50 Ländern vertreten. 1975 von Franz Hafner gegründet, ist das Unternehmen bis heute in Privatbesitz. Mit weltweit über 2.000 Beschäftigen, über 22.000 Kunden und einem Gruppenumsatz von fast 260 Millionen Euro im Vorjahr ist das Unternehmen ein globaler Key-Player.

Der CEE-Markt wird von Wien-Schwechat aus gesteuert und beschäftigt 40 Mitarbeiter in 15 Ländern (Österreich, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Ukraine, Weißrussland und Russland).

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