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„Die letzten 15 Meter des Liefererlebnisses sind entscheiden"
Die Pizzakette Domino's testet mit Ford selbstfahrende Zustellautos. Bei den Experimenten geht es um mehr als bloße technische Machbarkeit. "Wir sind daran interessiert zu lernen, was die Menschen von dieser Form der Zustellung halten", erklärt Russell Weiner, Generaldirektor bei Domino's USA. Denn ob und wie Kunden die Lieferung mit selbstfahrenden Zustellautos annehmen, ist letztlich entscheidend dafür, ob diese eine unternehmerisch sinnvolle Lösung sind.
Selbstfahrende Autos unterscheiden sich in einem Punkt massiv von menschlichen Pizzazustellern: Sie können zwar direkt vor das Haus, aber nicht bis an die Tür kommen. "Der Großteil unserer Fragen bezieht sich auf die letzten 15 Meter des Zustellerlebnisses", betont Weiner. So ist die Frage, wie Kunden darauf reagieren, dass sie zwar nur ein paar Schritte, aber doch selbst aus dem Haus kommen müssen. Dabei spielen auch Details eine Rolle. "Wir müssen verstehen, ob das Kundenerlebnis anders ist, wenn das Auto in der Einfahrt statt neben dem Randstein steht", nennt der Domino's-Chef ein Beispiel.
Wichtig ist auch, ob Kunden damit zufrieden sind, wie sie letztlich an ihre Pizza kommen. Bei dem System, das in den Tests zum Einsatz kommt, müssen sie dazu ein Fach am Auto mittels per SMS erhaltenem Code öffnen. Wenngleich sich die Tests zur Kundenakzeptanz- und zufriedenheit mit selbstfahrenden Zustellautos sich im konkreten Fall auf Pizzalieferung beziehen, sind sie für den Autobauer Ford sicher allgemein von Interesse. Denn Zugangssysteme für Waren oder die Frage, wie bereitwillig Kunden selbst aus dem Haus kommen, werden sicher auch in anderen potenziellen Anwendungen für selbstfahrende Autos eine Rolle spielen.
Ergebnisse repräsentativ?
Die Tests von Domino's und Ford finden in den kommenden Wochen in Ann Arbor statt. Jene Kunden, die eine testweise Zustellung per selbstfahrendem Pizzaauto erhalten, werden zufällig ausgewählt. Doch drängt sich die Frage auf, ob die Ergebnisse repräsentativ sein werden. Denn das Städtchen strebt selbst eine Vorreiterrolle in Sachen selbstfahrender Autos an, die dort beheimatete University of Michigan ist dabei ein wichtiger Forschungspartner der Automobilindustrie. Es scheint also denkbar, dass die Bewohner vorab eine überdurchschnittlich positive, interessierte Einstellung gegenüber selbstfahrenden Autos haben. (pte)