Zigaretten-Schwarzmarkt ist über 48 Milliarden Stück schwer

| 09.07.2017

Größer als Absatz in Frankreich. 

Im Jahr 2016 sind in der EU, Norwegen und der Schweiz bis zu 10,2 Mrd. Euro an möglichen Steuereinnahmen im Rauch gefälschter und geschmuggelter Zigaretten aufgegangen. Das hat eine quantitativ von KPMG durchgeführte und qualitativ vom Royal United Services Institute for Defence and Security Studies (RUSI) nachbearbeitete Studie ergeben. Demnach ist der europäische Zigaretten-Schwarzmarkt zwar rückläufig, doch macht die illegale Ware immer noch 9,1 Prozent der Gesamtkonsumation aus.

Große Dimensionen

Dank der Bemühungen europäischer Behörden ist die Konsumation illegaler Zigaretten 2016 gegenüber dem Vorjahr laut der Studie zwar um 8,9 Prozent zurückgegangen. Mit einem Volumen von geschätzt 48,3 Mrd. Stück ist der europäische Schwarzmarkt demnach aber immer noch größer als der legale Absatz ganz Frankreichs. Jede achte illegale Zigarette stammte aus der Ukraine, die damit Weißrussland als wichtigste Quelle abgelöst hat. Allein Großbritannien entgehen dadurch geschätzte 1,8 Mrd. Pfund an Steuern, also rund ein Fünftel des gesamteuropäischen Steuerentgangs von 10,2 Mrd. Euro.
Dass der Zigaretten-Schwarzmarkt nach wie vor solch große Dimensionen hat, hängt laut RUSI damit zusammen, dass sich europäische Behörden eher auf Verbrechen wie Drogenschmugel konzentrieren, die als größere Bedrohung gesehen werden. "Dabei sind die Gewinne, die erzielt werden können, genauso signifikant wie bei Verbrechen höheren Risikos", meint Cathy Haenlein, RUSI Research Fellow for Serious and Organised Crime. Denn die Produktionskosten sind gering, der Transport einfach und der Verkaufswert bei anhaltender Nachfrage hoch.  (pte)

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