„Natürlich trifft es die Netzanbieter finanziell"

A. Bluvstein, D. Strogach und P. Rainer von firmenhandy.at im Interview über das Aus für Roaming-Gebühren, Grauzonen, neue Märkte für die Provider und wie Mobilfunker auf die veränderte Situation reagieren.

Das EU-Parlament besiegelte vor Kurzem endgültig Aus für Roaming-Gebühren. Ohne Zusatzkosten können Reisende dann nicht nur innerhalb der EU, sondern auch in Island, Liechtenstein und Norwegen telefonieren und surfen. Die neue Regelung gilt ab 15. Juni. leadersnet hat Andreas Bluvstein von firmenhandy.at zum Interview getroffen.

leadersnet: Nun ist es endlich soweit, auch vom Europaparlament wurde das Aus für Roaming-Gebühren beschlossen. Ist das wirklich das Ende der Zusatzkosten für alle Handynutzer?

firmenhandy.at:  Zum Teil. Die Gespräche und SMS im EU Ausland werden spätestens ab 15.06.2017 nicht mehr verrechnet. Datenvolumen wird in gewissen Mengen und Tarifabhängig frei sein. Die Grenzen dafür werden jährlich erhöht, da der interne Einkaufspreis auch dementsprechend angepasst wird. Es ist darauf zu achten, dass es zu Roaming-Gebühren kommen kann, wenn das tarifabhängige Datenvolumen aufgebraucht ist.

leadersnet: Hat Europa als Roaming-freie Zone auch Grauzonen?

firmenhandy.at:  Ja. Schweiz, Monaco und Andorra können in vielen Tarifen auch ausgenommen sein. Die Zonen sind je nach Netzanbieter, Tarif und Zusatzpaket stark variierend. Es ist ratsam, sich hier genau beraten zu lassen, da man hier leicht in eine Kostenfalle tappen kann.

leadersnet: Wie reagieren die Mobilfunker hierzulande auf die neue Situation?

firmenhandy.at: Es wurden die meisten Standard Tarife bereits jetzt im Mai für Neukunden. angepasst. Bestehende Kunden und Kunden mit Individual-Tarifen werden entweder mit 15.06.2017 umgestellt oder bei Individual-Tarifen auch gar nicht. Hier wird es in der Regel aber Ausweichmöglichkeiten für den Kunden geben .

leadersnet: Kann man das Handy im Ausland genauso unbekümmert nutzen wie in Österreich?

firmenhandy.at:  Wie bereits bei Punkt 1 erwähnt ist es zum Großteil so. Gespräche und SMS werden behandelt wie zu Hause, Datenvolumen je nach Tarif.

leadersnet: Wie werden die Anbieter mit der neuen Situation und ihren daraus entstehenden Verlusten umgehen?

firmenhandy.at: Natürlich trifft es die Netzanbieter finanziell. Diese haben sich aber bereits in den letzten Jahren auf die Situation vorbereitet  und die Tariflandschaft dementsprechend angepasst. Auch die intern verrechneten Kosten zwischen den Anbietern werden ja reguliert. Des weiteren wird das Roaming im Nicht-EU Ausland bleiben und die Telefonie von Österreich ins Ausland bleibt auch weiterhin kostenpflichtig.

leadersnet: Auch von "Fair use“ ist die Rede. Für wen sollen hier Grenzen gelten?

firmenhandy.at:  Die Grenzen gelten für alle und in allen Tarifen. Da Österreich ein Bilig-Land ist, was den Mobilfunk Markt betrifft, wird hier sicher genauer geschaut, ob die Kunden sich auch an die Fair use Regeln halten und man nicht zu viele Kunden hat, die das ausnutzen wollen. Es wird geprüft werden, ob die SIM-Karte überwiegend im Inland aktiv ist.

leadersnet: Könnten mit dem Wegfall der Roaming-Gebühren eventuell auch neue Kosten für die Kunden entstehen?

firmenhandy.at:  Das wird der Markt zeigen. Auf jeden Fall bleibt Roaming außerhalb der EU und die Telefonie von Österreich ins Ausland davon unberührt. Zusätzlich werden die Provider neue Märkte erschließen wie zB Online Produkte, Festnetz am Handy, Kassensystem, IoT etc..

leadersnet:  Was würden Sie Ihren Kunden in der derzeitigen Situation empfehlen?

firmenhandy.at:  Da der Markt nicht immer der übersichtlichste ist, kann ich allen Kunden nur empfehlen, sich Hilfe von den Profis zu holen. Wir von firmenhandy.at betreuen seit vielen Jahren eine große Anzahl an Firmenkunden und beraten diese laufend. Wir  bieten ein kostenloses Service an, mit an den Kunden angepassten Tarifen und Möglichkeiten. Das laufende Monitoring und Zusammenspiel mit dem Kunden ist uns sehr wichtig. Dieses wird immer von uns forciert.

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