„Wahlen, Wirtschaft und Währung“ auf dem Prüfstand

| 08.05.2017

Die Schweizer Handelskammer diskutierte im Hotel Bristol über die Wahl in Frankreich.

Politisch brisant war das Thema des Top Talks der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein (HKSÖL), der im Wiener Hotel Bristol über die Bühne ging. Genau am Morgen nach dem viel beachteten TV-Duell zwischen den französischen Präsidentschaftskandidaten Marine Le Pen und ihrem Gegner Emmanuel Macron, zugleich drei Tage vor der Stichwahl, diskutierte man unter dem Titel „Wahlen, Wirtschaft und Währung“ über die Auswirkungen der möglichen Resultate auf den europäischen Finanzmarkt.

Marc Fähndrich, Berater für wirtschaftspolitische Koordinierung bei der Europäischen Kommission, zeichnete das Bild eines mit vielen Problemen behafteten Frankreichs, dessen weitere Entwicklung große Brisanz für ganz Europa haben wird. Für einige kleinere Staaten sei die Grande Nation eines der wichtigsten Exportländer. Außerdem seien über 60 Prozent der französischen Staatsanleihen im Besitz anderer EU-Länder.

Der zweite Redner des Tages, Gerhard Scharinger, Head of Markets and Corporate Hedging bei Western Union Business Solutions, konstatierte, dass der erste Wahlgang von den Finanzmärkte als eine Wahl „Gut gegen Böse“ interepretiert worden war. Der Euro sei durch die Ergebnisse des ersten Wahlgangs gefestigt worden, während der Schweizer Franken immer „eine klassische Fluchtwährung, ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten“ sei. Auch der zweite Wahlgang sei von großer Bedeutung für die Finanzmärkte. Aber selbst wenn Marine Le Pen gewinnen würde, sieht Scharinger noch keine großen Veränderungen der Wechselkurse auf uns zukommen.
 
Unter den Gästen wurden unter anderem WKÖ-Regionalmanager Aussenwirtschaft Westeuropa Michael Berger, Imperial Tobacco Austria-Managing Director Véronique Dautriche, Savencia Fromage & Dairy-Country Manager Andrea Fuhrmann, L’Oreál Österreich-Director Corporate Communications Alexandra Pifl, VBV-Pensionskasse AG-Vorstandsvorsitzender Gernot Heschl, Western Union Business Solutions-Chefin Joanne Hunger, Wien Museum-Finanzdirektorin Christina Schwarz, Mercuri Urval Austria-Geschäftsführer Jörg Seitz sowie The Navigator Company-Geschäftsführerin Renate Rendulic gesehen.

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