„Kills on Wheels“ holt „Let‘s CEE“-Filmaward

| 27.03.2017

Ungarische Gangster-Comic-Komödie in der Wiener Urania ausgezeichnet.

Mit dem Stern der Urania, dem Lifetime Achievement Award des LET'S CEE Film Festivals, wurde am Wochenende der legendäre ungarische Filmemacher Béla Tarr ausgezeichnet. Die hochemotionale Laudatio hielt der ebenfalls aus Ungarn stammende österreichische Publizist Paul Lendvai. „Seid mutig, geht keine Kompromisse ein; klopft nicht an die Türen, sondern tretet sie ein“, riet Béla Tarr den anwesenden jungen Filmschaffenden. Nach István Szabó ist Tarr bereits der zweite ungarische Regisseur, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

Unterhaltsam und intelligent

Auch der „Urania Award 2017“ im Spielfilm-Wettbewerb, bei dem elf starke Filme am Start waren, ging an Ungarn – und zwar an Attila Tills ebenso unterhaltsamen wie intelligenten Film „Kills on Wheels“, eine originelle Gangster-Comic-Komödie, in der Laiendarsteller im Rollstuhl wie die Profis spielen. Eine lobende Erwähnung erhielt der russische Beitrag „The Student“ von Kirill Serebrennikov, ein Film, der als Warnung vor Fundamentalismus in jeder Ausprägung gesehen werden kann. „Illegitimate“ des rumänischen Regisseurs Adrian Sitaru, Death in Sarajevo von Oscar-Preisträger Danis Tanović oder der politisch mutige Eröffnungsfilm The Citizen von Roland Vranik gingen leer aus.

Im mit zehn Produktionen besetzten Dokumentarfilm-Wettbewerb konnte sich mit „A Mere Breath“ ein sehr stilles und feinfühliges Familienporträt aus Rumänien als Sieger durchsetzen. Im Promising-Debuts-Wettbewerb wurde „Hristo“ von Grigor Lefterov und Todor Matsanov mit dem von Tone Fink gestalteten Urania Award und damit mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Im Kurzfilm-Wettbewerb waren ebenfalls elf Produktionen am Start. Das Motto lautete heuer World in Transition. Als Sieger wurde „The Buzzing of a Bumblebee“ von Vladimir Beldian aus Russland gekürt.

Ksenija Marinković als beste Schauspielerin ausgezeichnet

Der Publikumspreis in der Kategorie Kurzfilm ging an die Österreicherin Olga Kosanovic und ihren deutsch-österreichischen Beitrag „Unterkühlung“, der Publikumspreis für einen in einem Wettbewerb gezeigten Langfilm an die schräge Tragikomödie „Train Driver's Diary“ des serbischen Regisseurs Miloš Radović. Den Preis für die beste schauspielerische Leistung in einem Langfilm aus einem der Wettbewerbe erhielt heuer die kroatische Ausnahmeschauspielerin Ksenija Marinković, die gleich in drei bei LET'S CEE gezeigten Filmen zu sehen war.

www.letsceefilmfestival.com

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