„Visual Storytelling wird 2017 eine gewaltige Rolle spielen“

Hochkarätige Expertenrunde diskutierte beim dritten Corporate Expert Space der Styria Content Creation über das Trendthema Bewegtbild.

„Der Mensch ist ein Natural Born Storyteller." Mit diesen Worten wurde der dritte Corporate Expert Space der Styria Content Creation (SCC) eröffnet. Ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte im hervorragend besuchten „Westlicht" in Wien Neubau das Thema „Move Your Image Storytelling in Motion // Video – Ihr Erfolgsgarant für die Zukunft!" Mit dabei waren Christine Antlanger-Winter (Chief Strategy & Digital Officer bei Mindshare), Roland Geissler (Marketing Director bei Eckes-Granini Austria), Jörg Pizzera (Marketing Director bei McDonalds Österreich), Michael Pötscher (Chief Marketing Officer bei TourRadar), Schauspieler Gerald Votava und Tommy Schmidle (Drehbuch-Autor und TV-Producer).

„Ohne eine entsprechende Content Strategie und Content Marketing als fixen Bestandteil im Kommunikationsmix wird es für Unternehmen sehr schwer, in Zukunft ihre Botschaften zielgruppenaffin zu platzieren. Video und Visual Storytelling werden stark dazu beitragen, Inhalte rasch, präzise, verständlich sowie authentisch zu übermitteln und somit perfekt Emotion zu erzeugen", merkte Gastgeber Martin Distl (SCC-Geschäftsführer) in seinem Begrüßungsstatement an. SCC-Head of Sales Christian Haider ergänzte: „Visual Storytelling wird 2017 eine gewaltige Rolle spielen. Bewegtbild wird bis zu 80 Prozent des Internettraffics ausmachen. Content Marketing muss deshalb die richtigen Wege finden, um auch im Bewegtbildbereich zielgenau zu kommunizieren."

Bewegtbild wird einen gesellschaftlichen Wandel verursachen

Danach enterte Peter Rathmayr, Agency Relationship Manager bei Google Österreich, die Bühne und stellte in seiner Keynote klar: „Nur eine Handvoll Unternehmen kommuniziert in Österreich wirklich effizient." Die große Challenge bestehe darin, die zur Verfügung stehenden Daten optimal einzusetzen, um Bewegtbildcontent punktgenau an die jeweilige Zielgruppe auszuspielen. Christine Atlanger-Winter führte diesen Gedanken zu Beginn der Podiumsdiskussion fort und verwies auf die Herausforderung, die beiden Welten lineares TV und Online TV zu verbinden.

Gerald Votava prophezeite einen gesellschaftlichen Wandel, der durch Bewegtbild verursacht werde: „Wir leben in einer Welt, wo alles, was wir machen, potentiell zu Bewegtbild werden kann. Das ist vielen noch nicht bewusst." Michael Pötscher erzählte, wie sich Tourradar User-generated Content zunutze macht: „Wir sind in der glücklichen Position im Reisebereich tätig zu sein, wo praktisch jeder Kunde eine Geschichte zu erzählen hat. Wir können die User vor den Vorhang holen und sie ihre Story selbst erzählen lassen."

Die gesellschaftshygienische Funktion von Werbung

McDonalds-Marketing Director Jörg Pizzera sprach über die Erfahrung, die der Fastfood-Riese mit der „Unser Essen. Eure Fragen"-Kampagne bisher gemacht hat: „Wir stehen oft im Mittelpunkt von Diskussionen. Qualität ist ein großes Thema bei uns und mit der Kampagne wollen wir Transparenz schaffen." Das größte Tool bei McDonalds um Geschichten zu erzählen, seien jedoch die Restaurants: „Dort versuchen wir Erlebnis- und Content Marketing zu schaffen."

Eckes-Granini Austria-Marketing Director Roland Geissler gab Einblick in die ersten Schritte, die sein Unternehmen im Bereich Content Marketing geht: „Wir wollen mit ‚Liebe das Leben' eine emotionale Ebene und eine Botschaft hinter die Marke Pago bekommen. Liebe und Leben sind sehr emotionale Worte. Das kann man nutzen, um mit Menschen in Kontakt zu treten." Votava ergänzte, dass dies
schon beinahe wie ein psychotherapeutischer Ansatz klinge: „Man kann also mit Werbung auch eine gesellschaftshygienische Funktion erfüllen."

Nicht das Alter der User zählt, sondern das, was sie wollen

Nicht fehlen durfte natürlich die Frage nach der unterschiedlichen Rezeption von Werbung in den verschiedenen Generationen. Nach Atlanger-Winters Ansicht greife dies jedoch zu kurz: „Es geht nicht nur um das Alter der Menschen, sondern um das Ziel, das ich erreichen will." Man müsse sich weniger auf das Geburtsjahr des Users konzentrieren, sondern mehr auf das, was er machte und was er möchte.

Tommy Schmidle hakte ein, dass das von ihm mitentwickelte ORF-Frühfernsehen „Guten Morgen Österreich" im Grunde eine spezielle Form von Content Marketing sei: „Die Grundidee ist natürlich auch, vor Ort bei den Menschen zu sein. Den ORF mit seiner professionellen Arbeit in den Gemeinden Österreichs erlebbar zu machen. Natürlich wird dort dann auch fotografiert und gepostet. Wir arbeiten auch daran, die Social Media-Inhalte unserer Seher in die Sendung zu integrieren." Diese Inhalte würden vermehrt auch von der sogenannten älteren Generation generiert.

Low-Budget Videos müssen nicht billig aussehen

Abschließend wurde die Publikumsfrage erörtert, ob es aufgrund des massenhaft User-generierten Bewegtbildcontents überhaupt noch Sinn mache, in aufwendige Videoproduktionen zu investieren. „Natürlich macht es Sinn", zeigte sich Roland Geissler überzeugt. „Am Ende hängt es auch stark davon ab, für welchen Kanal der Content produziert wird." Pötscher verriet, dass Tourradar auf teure Videoproduktionen verzichte: „Aber das heißt nicht, dass günstig produzierte Videos billig aussehen müssen."

McDonalds-Marketing Director Pizzera hielt fest, dass es ausschlaggebend sei, effizient zu produzieren: „Wichtig ist in erster Linie, ob die Idee gut ist, dann ist es zweitrangig, ob teuer oder billig produziert wird." Das passende Abschlussstatement setzte Gerald Votava: „Die hohe Kunst ist es, authentisch zu sein. Vieles in unserer Welt ist aber leider nicht mehr authentisch." (as)

www.styriacontentcreation.com

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