Die Nachricht, der Papst habe zur Wahl Trumps aufgerufen, wurde auf Facebook mehr als 960.000 Mal geteilt. Die Meldung, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt, erreichte lediglich rund 34.000 Nutzer. Fake-Inhalte auf Facebook haben Donald Trump zum Präsidenten gemacht, lautet momentan der unausgesprochene Vorwurf vieler Medien. Dazu trägt auch der Algorithmus des Online-Netzwerkes bei, der Nachrichten, die von vielen Usern geliked werden, auf immer mehr Profilen platziert.
Bei Facebook gibt es angeblich seit Anfang dieses Jahres Diskussionen über die redaktionelle Verantwortung Facebooks bei politischen Themen." Wir tun eine Menge, um Leute davon abzuhalten, Nacktbilder oder Gewalt zu posten. Aber wenn jemand einen gefälschten Presseartikel postet, der behauptet, dass die Clintons illegale Einwanderer beschäftigten, und dies dann Leute zu Gewalt gegen illegale Einwanderer anstiftet, ist das nicht gefährlich? Missachtet das nicht auch unsere die Community Standards?", so ein Mitglied einer inoffiziellen Task Force, die sich aus Angst vor beruflichen Konsequenzen bisher nur im Geheimen getroffen hat.
Automatisierte und menschliche Überprüfungen
Wenige Tage nach der US-Wahl haben Facebook und Google nun angekündigt, Internetseiten, die auf Falschmeldungen setzen, aus ihren Werbenetzwerken auszuschließen. Wie die New York Times schreibt, hat Google den ersten Schritt gemacht und erklärt, die Werbeauslieferung an Seiten, die Informationen entstellten, falsch darstellten oder verheimlichten würde eingeschränkt. Google wolle demnach nun durch automatisierte und menschliche Überprüfungen herausfinden, welche Seiten sich auf Falschmeldungen spezialisiert haben. Satireseiten sollen davon nicht betroffen sein. (jw)
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