Der Neurowissenschafter Peter Jonas hat den „österreichischen Nobelpreis“ – den Wittgenstein-Preis 2016 – gewonnen. Der 55-jährige forscht seit 2010 am IST Austria in Klosterneuburg und wurde kürzlich zum zweiten Mal mit einem „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) bedacht, der mit einer Fördersumme von bis zu 2,5 Millionen Euro der höchstdotierte Preis des ERC ist. Jonas wird mit diesem Geld die biophysikalische Wirkung von Synapsen, den Schaltstellen zwischen Neuronen, und ihren Einfluss auf höhere Hirnfunktionen analysieren. Sein Untersuchungsobjekt ist die sogenannte Moosfaser-Synapse im Hippocampus. Sie sitzt inmitten eines Schaltkreises, der Funktionen für das Gedächtnis innehat. Der Wittgenstein-Preis des Wissenschaftsfonds FWF ist hingegen mit 1,5 Millionen Euro dotiert. und wird von einer Jury vergeben. Der Preisträger muss das Geld für Wissenschaft und Forschung ausgeben.
1,2 Millionen Euro für Jungforscher
Die Wittgenstein-Jury vergibt alljährlich auch Start-Preise für exzellente Projekte junger Wissenschafter, die mit bis zu 1,2 Millionen Euro unterstützt werden. Ausgezeichnet wurden der Genetiker Christopher Campell, Gruppenleiter an den Max F. Perutz Labs in Wien, der Archäologe Felix Höflmayer vom Institut für Orientalische und Europäische Archäologie der Akademie der Wissenschaften, die Quantenphysiker Nikolai Kiesel von der Uni Wien und Tracy Northup von der Uni Innsbruck sowie die Mathematiker Michael Eichmair und Harald Grobner, beide von der Universität Wien.
„Unsere Universitäten und Forschungseinrichtungen können in der Grundlagenforschung auf mehreren Gebieten mit der Weltspitze mithalten. Der international führende Neurowissenschaftler Peter Jonas, der unter anderem bereits mit zwei Advanced Grants ausgezeichnet wurde, und die sechs Start-Preisträger sind einmal mehr ein eindrucksvoller Beleg dafür", so Ex-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle zum Wittgenstein-Preis 2016. (as)
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