Im Rahmen der Veranstaltung „Alles – nur nicht gewöhnlich“ kürte Great Place to Work die „Besten Arbeitgeber Niederösterreich - Wien 2016“. Die 20 ausgezeichneten Arbeitgeber setzen sich aus unterschiedlichen Größen und Branchen zusammen – was sie eint ist Vertrauenskultur. 90% der Mitarbeitenden dieser ausgezeichneten Betriebe sprechen davon, dass sie mit ihrem Arbeitsplatz rundum zufrieden sind.
Waren früher monetäre Aspekte stärker entscheidend, ist es heute die Arbeitsplatzkultur, die punktet. Es geht um wertschätzenden, respektvollen Umgang, um klare Kommunikation und das Ermöglichen sich im Unternehmen entwickeln zu können und um Teamzusammenhalt. Es geht darum Sinn in der Arbeit zu sehen und die unterschiedlichen Lebensbereiche flexibel berücksichtigen zu können. Viele Unternehmen scheinen diese Aspekte noch nicht als entscheidende, wirtschaftliche Faktoren zu erkennen.
Wer mehrheitlich Mitarbeitende beschäftigt, die sagen, dass sie einfach Dienst nach Vorschrift machen, schadet den Experten zufolge dem Unternehmen. Der Gallup Engagement Index 2015 attestiert Unternehmen genau das: 70 % der Befragten gaben an, einfach Dienst nach Vorschrift zu machen. „Das ist ein bedauerliches Attest, das mit etwas mehr Bewusstsein für die Wirkung von Vertrauen in Unternehmen ganz anders ausfallen könnte. Und wenn schon die innere Überzeugung noch auf sich warten lässt – die betriebswirtschaftliche Überzeugung sollte ausreichen “ zeigt sich Doris Palz, Geschäftsführerin von Great Place to Work überzeugt.
Außergewöhnliche betriebswirtschaftliche Ergebnisse
Rund 60 % geben an, eine überdurchschnittliche Umsatzentwicklung zu verzeichnen, was sich für rund 52 % auch in einer überdurchschnittlichen Gewinnentwicklung niederschlägt. Die EBIT-Marge beträgt im Durchschnitt 10 % und liegt damit im Vergleich zum Wert der Trend TOP 500 – den erfolgreichsten 500 Unternehmen Österreichs 2014 – um nahezu 6 % höher. Neben der Bewertung der durchgeführten Personalmaßnahmen ist zu zwei Drittel die Befragung der Mitarbeitenden entscheidend. „Das bedeutet, dass es vor allem die Mitarbeitenden sind, die darüber bestimmen, ob ein Unternehmen ein ausgezeichneter ,Bester Arbeitgeber‘ wird oder nicht“, so Palz.
"Alles – nur nicht gewöhnlich"
Im Talk mit Alexander Goebel ging es um „Alles – nur nicht gewöhnlich“ – die Frage was denn die außergewöhnliche Unternehmenskultur in den prämierten Betrieben ausmacht. Für Denis Marinitsch, HR-Leiter bei Attensam, stehen die Menschen im Unternehmen im Mittelpunkt „Egal was du machst, du bist ein Mensch … wir sind froh, dass du da bist. Wir werden dich unterstützen, dass du die Arbeit mit Stolz machen kannst damit du auf die Menschen zugehen kannst.“ Christain Krpoun, GF von currycom, sieht Vertrauen und Freude an der Arbeit als wesentliche Erfolgsfaktoren: „Leidenschaft ist etwas, was Menschen ausmacht. Ich bin überzeugt davon, dass Vertrauen – gerade in schwierigen Zeiten - die einzige relevante Währung ist, die wir haben. […] Es ist eine emotionale Währung. Jede Kaufentscheidung basiert auf Vertrauen.“ Dieselbe Richtung hat auch willhaben eingeschlagen. „Vertrauen ist etwas, was vorgelebt wird – es muss ganz oben bei der Geschäftsführung anfangen und muss von den Führungskräften vorgelebt werden, damit die Mitarbeiter das dann auch lernen.“ So Fred Gratzer, Corporate Culture Coordinator bei willhaben.at. Der Erfolg gibt ihm recht. Willhaben.at ist seit mittlerweile 7 Jahren in Folge von Great Place to Work als Bester Arbeitgeber ausgezeichnet. (jw)
www.greatplacetowork.at