Der ORF will das Funkhaus in der Argentinierstraße verkaufen und wird deshalb mit insgesamt neun Interessenten in Kaufverhandlungen treten. „Inhalt dieser Angebote sind unter anderem sehr interessante Konzeptionen zur künftigen Bewirtschaftung der Immobilie, darunter auch einige, die kulturpolitisches Interesse erregen, wie zum Beispiel auch jenes der Interessensgemeinschaft Funkhaus Wien GmbH (IG Funkhaus)", so der ORF in einer Aussendung.
Bei der IG Funkhaus handelt es sich um einen Zusammenschluss von Personen, zu denen unter anderem Filmemacherin Ruth Beckermann, Journalistin Sibylle Hamann, die Schauspieler Harald Krassnitzer und Karl Markovics und Musiker Willi Resetarits gehören. Das Konzept der Interessensgemeinschaft sieht vor, dass die Radiosender Ö1 und FM4 im Funkhaus bleiben, das Haus öffentlich zugänglich gemacht wird, und als „Kultur-, Bildungs- und Medienstandort" bestehen bleibt. ORF-Finanzdirektor Richard Grasl hält aber einen Verbleib der Radio-Sender im Funkhaus für "ausgeschlossen". - derstandard.at/2000033041815/Funkhaus-Verkauf-ORF-prueft-neun-AngeboteORF-Finanzdirektor Richard Grasl hält aber einen Verbleib der Radio-Sender im Funkhaus für "ausgeschlossen". - derstandard.at/2000033041815/Funkhaus-Verkauf-ORF-prueft-neun-AngeboteORF-Finanzdirektor Richard Grasl hält hingegen einen Verbleib der Radio-Sender im Funkhaus für „ausgeschlossen".
Nicht profitorientert
Die IG Funkhaus bezeichnet sich als nicht profitorientiert. „Vermutlich liegt damit das einzige nicht gewinnorientierte Angebot auf dem Tisch, das dem ORF Konditionen bei der Rückmietung des Funkhauses (bzw. von Teilen des Hauses) bieten kann, die einem rein kommerziellen Investor nicht möglich sind", so die IG über ihr Vorhaben. „Das würde die wirtschaftliche Basis des ORF stärken und einen erheblichen Beitrag dazu leisten, den öffentlich-rechtlichen Auftrag finanziell abzusichern."
Statt Luxuswohnungen oder Ähnliches konzipiert die IGFW für das Funkhaus und sein Umfeld einen Mix aus Kultur- und Mediennutzungen. „Da zusätzliche bebau- bzw. überbaubare Flächen von mindestens 9.000 m2 zur Verfügung stehen dürften, lässt sich dort überdies und in angemessener Weise ein innovatives Modell für leistbares und integratives Wohnen verwirklichen", so die Gruppe weiter. Ob das Konzept der IG Funkhaus überzeugend genug ist, könnte sich bald zeigen. Der ORF hat angekündigt, das weitere Verhandlungsverfahren zügig fortzusetzen. (as)
www.ig-funkhauswien.at