Der österreichische Musikmarkt ist im vergangenen Jahr erneut geschrumpft - und zwar um 1,5 Prozent auf 143,3 Millionen Euro Umsatz. Streaming und Vinyl legten um 26 Prozent auf 11,2 Millionen Euro beziehungsweise um 30 Prozent auf 5,2 Millionen zu, wie der Verband der österreichischen Musikwirtschaft IFPI mitteilte. Die physischen Tonträger blieben mit insgesamt 80,6 Millionen Euro Umsatz weiterhin beliebt bei den heimischen Musikfans. Die Lizenzeinnahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG erreichten stabile 23,3 Millionen Euro. Weitere rund acht Millionen Euro tragen die Umsätze mit Merchandising-Produkten sowie die Lizenzierung von Musik für Filme und Werbung zum Gesamtumsatz bei.
Relativ stabiler physischer Markt
2015 war ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr für Musik aus Österreich. Nicht weniger als 34 Alben platzierten sich unter die Top 100 der offiziellen österreichischen Verkaufshitparade „Austria Top 40“. Damit hat sich der Chartanteil heimischer Albenproduktionen gegenüber 2014 um 40 % erhöht. Seit Bestehen der Verkaufscharts 1989 schafften noch nie so viele österreichische Alben den Sprung unter die Top 100. Die österreichische Erfolgsband Wanda erreichte sowohl mit ihrem Debut-Album „Amore“ (Platz 2) als auch mit dem zweiten Album „Bussi“ (Platz 1) Spitzenplätze in den Charts. Weitere österreichische Nummer-1 Alben gab es von Bilderbuch, Conchita, Dame, Die Seer, Andreas Gabalier, Oliver Haidt, Udo Jürgens, Marc Pircher, Parov Stelar sowie das Neujahrskonzert mit Zubin Mehta und den Wiener Philharmonikern. Seiler und Speer führen mit ihrem Erfolgsalbum „Ham Kummst“ die aktuellen Charts an. "Eine nie dagewesene Dichte erfolgreicher Alben, gleich mehrere heimische Acts erstmals auf den vordersten Plätzen der Charts und obendrein einen wahren Österreich-Hype im gesamten deutschsprachigen Raum ausgelöst. Gute Voraussetzungen also für junge Bands und den gesamten Musikmarkt", kommentiert Hannes Eder, Präsident des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft.
„Die Verkaufserfolge österreichischer Künstler, die deutlichen Zuwächse bei Streaming-Abos und ein relativ stabiler physischer Markt stimmen optimistisch – der Turnaround am österreichischen Musikmarkt ist nahe", ergänzt Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft. (jw)
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