Was vor acht Jahren mit dem PRVA-Arbeitskreis „Wertschöpfung durch Kommunikation“ begonnen hat, bekam mit dem 3. Österreichischen Kommunikationstag gebührenden Stellenwert. 400 PR-Experten und Brancheninteressierte haben sich dabei zu den Themen Reputation und Wertschöpfung ausgetauscht, neue Impulse bekommen und genetzwerkt. „Ein grandioser Erfolg für die PR-Branche, die sich unaufhaltbar immer mehr professionalisiert und weiterentwickelt“, betonte PRVA-Präsidentin Susanne Senft bei ihrer Eröffnungsrede.
Ergebnisse messen
Die erste Keynote mit Katie Delahaye Paine als weltweite Pionierin des Kommunikations-Controllings machte den Anfang. Niemand hat dieses Thema in den vergangenen 20 Jahren stärker und konsequenter vorangetrieben als sie. Mit den von ihr gegründeten Unternehmen und in der Measurement Commission am Institute for Public Relations wird sie nicht müde, in Büchern und in Kolumnen in den wichtigsten Fachmedien zum Thema Measurement zu schreiben. „Viel besser für die PR ist es, sich strategisch weiterzuentwickeln statt sich weiterhin zu rechtfertigen.“ Paine ist überzeugt, dass Kommunikation und Social Media einen großen Einfluss auf Reputation und Vertrauen und damit auf den Geschäftserfolg haben, was sie anhand zahlreicher Beispiele eindrucksvoll demonstriert. Ihre abschließende Aufforderung: „Measurement von Kommunikation muss immer mit den Unternehmenszielen in Verbindung stehen. PR-Manager, messt Eure Ergebnisse und bereitet sie für die CEOs so auf, dass sie direkt nutzbar und Handlungsempfehlungen daraus ableitbar sind.“
Als zweite Keynote führte Andrea Latritsch-Karlbauer vor Augen, wie Haltung Reputation beeinflusst. „Reputation hängt nicht ausschließlich vom Produkt ab, sondern viel mehr auch von dem Menschen, der es präsentiert.“ Und um in Unternehmens- oder Organisationsstrukturen effizienter zu arbeiten, regt Latritsch-Karlbauer Goings statt langatmiger Meetings an. „Da die eigene Körperhaltung nonverbale Kommunikation ist, trägt sie zur Reputation jeder einzelnen Person bei – ob es uns bewusst ist oder nicht“, erläutert Latritsch-Karlbauer in ihrem interaktiven Vortrag, bei dem alle Zuhörer aufgefordert waren, selbst ihre eigene Haltung zu überprüfen.
Menschlichkeit im Umgang mit Big Data
Viktor Mayer-Schönberger war mit seiner abschließenden Keynote am Nachmittag noch gern gehörter Gast. Mit seinem Vortrag „Die Big Data Revolution und die Zukunft nachhaltiger Kommunikation“ konnte er trotz fortgeschrittener Stunde die Zuhörer bannen. „Daten sagen immer nur aus, was passiert, aber nicht warum.“ Mayer-Schönberger zählt aber auch die Fehler auf, die in der Diktatur der Daten zu finden sind. Denn „Daten sind ein unvollständiger Schatten der Wirklichkeit“. Er schließt den 3. Österreichischen Kommunikationstag mit der Aufforderung, dass es im Umgang mit Big Data Demut und Menschlichkeit braucht. „Unternehmen können Vertrauen aufbauen, indem sie transparent kommunizieren – unter anderem auch darüber, was sie mit den gesammelten Daten ihrer Kunden machen.“ Auch Karin Krobath (Identitäter), Martin Wolfram (News on Video), Doug Pinkham (Public Affairs Council) und Michael Sgiarovello (Henkel) waren wichtige Impulsgeber beim Kommunikationstag. (jw)
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3. Österreichische Kommunikationstag - Fotos G.Langegger
2015-05-28
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