Knalleffekt bei ÖBB Rail Cargo Austria

| 24.11.2010

Außerordentliche Aufsichtsratssitzung soll personelle Weichen stellen - für den Vorstand heißt es Koffer packen


Die Sanierung der verlustbringenden Güterverkehrstochter der ÖBB Rail Cargo Austria (RCA) erfordert personelle Konsequenzen und zwar an der Spitze des Konzerns. Wie das Fachmagazin Report Plus auf seiner Webseite berichtet, soll ein kompletter Wechsel des Vorstands unmittelbar bevorstehen. Bei der anberaumten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wird RCA-Vorstand Günther Riessland den Hut nehmen müssen. Auch Vorstandssprecher Friedrich Macher dürfte abdanken, wird aber voraussichtlich im Konzern bleiben.

Schwere Brocken


Bisher ist noch unklar, welche Position Macher künftig einnehmen wird. Von offizieller Seite gibt es zu den Personalrochaden keine Stellungnahmen. Insider aus beiden Koalitionsparteien berichten laut Report Plus aber übereinstimmend über eine bevorstehende Rochade innerhalb der Führung des ÖBB-Güterverkehrsunternehmens. Politisch motiviert sein soll diese jedoch nicht. Sofern sich Macher mit Holding-Chef Christian Kern über die Modalitäten eines Wechsels einigt, dürfte Macher auch in Zukunft im Speditionsbereich der Bundesbahnen verbleiben und die Sanierung vorantreiben.

Nachfolge-Karussell


Auf die potenziellen Nachfolger wartet bei der RCA keine einfache Aufgabe. Zwar hat sich der ÖBB-Güterverkehrssektor im Europa-Vergleich gut geschlagen. Dennoch schrieben die Logistiker schon im Vorjahr rote Zahlen in dreistelliger Millionenhöhe. 2010 wird der Verlust erwartungsgemäß noch höher ausfallen. Holding-Chef Kern persönlich käme für eine Übergangslösung an der Spitze der RCA in Frage, sollte es mit Macher zu keiner Einigung für eine entsprechende Regelung kommen. Laut Report Plus werden darüber hinaus Andreas Fuchs, derzeit Vorstand im Personenverkehr, sowie Arnold Schiefer als mögliche Nachfolger gehandelt.

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