Erneuter Datenschutzskandal bei Facebook

| 18.10.2010

Laut dem Wall Street Journal versenden die  beliebten und millionenfach verwendeten Programme von Drittanbietern (Apps) relevante Nutzerdaten an Werbeunternehmen.


Die Vorgehensweise stellt einen Verstoß gegen die Facebook-Regeln dar. Dabei bieten selbst die strengsten Privatsphäre-Einstellungen keinen Schutz vor dem Versand der Daten.

Bei Gebrauch versenden die Zusatzapplikationen die persönliche User-ID-Nummer, die jedem Facebook-Mitglied bei der Anmeldung zugewiesen wird, an "Dutzende" Empfänger. Dadurch können die Werbefirmen zumindest den Namen des Accounts erschließen. Hat der User an seinem Profil weniger strenge Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen, sind den Datensammlern auch Informationen wie Alter, Herkunft, Beruf oder Fotos zugänglich. Anhand der Daten bilden die Unternehmen Profile der Nutzer und verfolgen ihre Online-Aktivität.

Mehrere Millionen Nutzer betroffen

Die Lücke betrifft offenbar mehrere Millionen Mitglieder des sozialen Netzwerks. Alle der zehn beliebtesten Facebook-Anwendungen haben laut WSJ Daten an externe Unternehmen verschickt - darunter etwa Zyngas Online-Game FarmVille mit 59 Mio. Spielern. Die App versendet zudem persönliche Informationen über die Facebook-Freunde der betroffenen Nutzer. Zumindest 25 Unternehmen haben von den Apps Angaben über ihre User empfangen. Der Großteil der Programme wird den Nutzern von unabhängigen Software-Entwicklern zur Verfügung gestellt. Facebook hat Schritte angekündigt, um die Datenlücke zu schließen. (pte)

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