Mental Health Studie
Immer mehr Arbeitgeber achten auf mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter

| Larissa Bilovits 
| 26.11.2024

Was früher als Tabuthema am Arbeitsplatz galt, gewinnt laut einer Studie von willhaben und marketagent zunehmend an Bedeutung: Rund 68 Prozent der heimischen Arbeitnehmer:innen geben an, dass "Mental Health" in ihrem Job einen hohen Stellenwert besitzt.

Mit zunehmenden Negativfaktoren von außen – seien es politische Konflikte, Kriege oder ein Stagnieren der Wirtschaft und die damit verbundenen steigenden Lebenshaltungskosten – wächst aktuell die mentale Belastung vieler Menschen auf der Welt. Private Herausforderungen, wie Stress, Überlastung, soziale Krisen oder fehlende Wertschätzung im Beruf, tun ihr Übriges und sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass der psychische Druck immer größer wird.

Während sich Betroffene bisher vor allem im vertrauten, privaten Kreis darüber geöffnet haben, galt die eigene "Mental Health" am Arbeitsplatz lange Zeit als Tabuthema – und das, obwohl viele hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Um zu klären, ob das heutzutage immer noch so ist, führte willhaben eine repräsentative Befragung in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent durch. Teilgenommen haben 1.078 Österreicher:innen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren, die aktuell auf Jobsuche sind bzw. in den letzten zwölf Monaten auf Jobsuche waren.

Tabu weitestgehend gebrochen

Die Umfrage hält fest, dass mentale Gesundheit bei Arbeitgebern kein Tabu- bzw. Nischenthema zu sein scheint. Demnach geben 68,2 Prozent der befragten Angestellten, dass "mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen" bei ihrem aktuellen oder bislang letzten Arbeitgeber einen "sehr hohen Stellenwert" (28,3 Prozent) oder einen "eher hohen Stellenwert" (39,9 Prozent) hat. Besonders hoch schätzen dies weibliche Arbeitnehmer:innen oder jene unter 30 Jahren ein.

Dem gegenüber steht ein Viertel der Befragten, in deren Job mentale Gesundheit einen "eher niedrigen" (18,3 Prozent) oder gar einen "sehr niedrigen" (acht Prozent) Stellenwert genießt. "Eine Stigmatisierung von psychischer Gesundheit ist jedoch in jedem Fall fatal, denn: Über mentale Probleme zu schweigen, ist für die Betroffenen eine enorme Belastung und kann sich in weiterer Folge negativ auf das Team, die Unternehmenskultur, die Anzahl der gesundheitsbedingten Abwesenheiten und den Unternehmenserfolg auswirken", gibt Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, zu bedenken.

Flexible Arbeitszeitmodelle am häufigsten für mentale Gesundheit

Auf die Frage, welche Maßnahmen der jeweilige Arbeitgeber zur mentalen Gesundheit der Mitarbeiter:innen setzt, wurden am häufigsten "Flexible Arbeitszeitmodelle" (34,5 Prozent), "regelmäßige Mitarbeitergespräche" (29,1 Prozent), "Förderung eines wertschätzenden Arbeitsklimas" (22,4 Prozent), "physisch gesundheitsfördernde Programme" (17,3 Prozent) sowie die "Bereitstellung von Informationen zum Thema mentale Gesundheit" (15,7 Prozent) genannt.

Eine geringere Rolle spielen dagegen die aktive Zusammenarbeit mit Betriebspsycholog:innen (11,6 Prozent), externe psychologische Unterstützung (9,7 Prozent) oder die Bereitstellung von Coaching und Mentoring (12,7 Prozent). Gar keine Maßnahmen in diesem Bereich konnten zudem 16,1 Prozent der Befragten identifizieren.

www.willhaben.at

www.marketagent.com

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