Fotos vom Zukunftsforum
So will Oberösterreich die Weichen für einen nachhaltigen Industriestandort stellen

| Redaktion 
| 11.04.2024

Beim Zukunftsforum wurde über die kurz- und mittelfristigen Herausforderungen des Industrie-Bundeslandes debattiert. 

Beim Zukunftsforum Oberösterreich 2024, das am 9. und 10. April im Oberbank Donau-Forum in Linz stattfand, drehte sich alles um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslandes. An welchen Stellschrauben dafür zu drehen ist, diskutierten und hörten die 600 Teilnehmer:innen in mehr als 50 Vorträgen, Diskussionen und Workshops.

Landeshauptmann Thomas Stelzer hob die Innovationskraft und den Forschergeist hervor, die Oberösterreich ausmachen würden. Gleichzeitig forderte er mehr Freiheit für Forschung und Innovation: "Wir müssen in Europa darauf achten, dass wir den Forschergeist nicht zu sehr einengen durch Reglementierung", so Stelzer.

"Das Zukunftsforum Oberösterreich ist das Hochamt der Wirtschaft, das Zusammentreffen der klügsten Köpfe. Die braucht es auch, denn den Produktionsstandort in ein nachhaltiges Zeitalter zu führen, dabei wettbewerbsfähig zu bleiben und das Ganze sozial verträglich zu gestalten, ist ein historischer Kraftakt", betonte Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.

Qualifikation als Schlüssel zum Erfolg

Die eineinhalb Tage standen im Zeichen eines der wichtigsten Standortfaktoren: qualifizierte Arbeitskräfte. Dieses komplexe Thema wurde aus verschiedenen Blickwinkeln und in Zusammenarbeit mit der JKU auch wissenschaftlich beleuchtet: die Rolle von Digitalisierung und KI für die Produktivität, gesellschaftlicher Wertewandel, Bildungspolitik, internationale Fachkräfte, das Steuersystem. Wirtschaftskammer OÖ-Präsidentin Doris Hummer hakte dort ein: "Man muss sich fragen, welchen Anreiz es gibt, arbeiten zu gehen. Da braucht es noch steuerliche Maßnahmen."

Die Demografie als Problem

Immer wieder aufgegriffen wurde die demografische Entwicklung: Die Anzahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren ist der bestimmende Faktor für das Arbeitskräfteangebot. Langfristig wird diese Gruppe immer kleiner, weil die Babyboomer:innen in Pension gehen und weniger Junge nachkommen. 2024, am Höhepunkt dieser Entwicklung, gehen um 76.000 Menschen mehr in Pension, als in den Arbeitsmarkt eintreten.

Mögliche Ansätze, um das Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen oder zu erhöhen, wurden ebenfalls breit diskutiert: Mehr Jugendliche in den Arbeitsmarkt bringen, qualifizierte Zuwanderung und/oder ein späterer Pensionsantritt. Arbeiterkammer OÖ-Präsident Andreas Stangl lobte Unternehmen, die in duale Ausbildung investieren und Weiterbildung anbieten. Das mache den Standort stark.

Industriellenvereinigung OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch wiederum sieht durch die Pensionierungswelle Wissen verloren gehen. Nicht nur deshalb werde länger gearbeitet werden müssen.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. Eindrücke gibt es hier.

www.zukunfts-forum.at

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