"Hätte ich’s doch gleich gewusst", diesen Satz nehmen wohl immer mehr Neuzugänge in den Mund.
Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland waren schon einmal mit einem neuen Job unzufrieden – und jede:r zweite Deutsche (50 Prozent) hat als Folge schon einmal in der Probezeit bzw. im ersten Jahr einen neuen Job von sich aus wieder gekündigt. Das geht aus der aktuellen Meinungsumfrage des Jobs-Netzwerks Xing in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio hervor.
Laut Siegfried Götzinger, Geschäftsführer onlyfy by Xing in Österreich, zeigt sich hierzulande ein ähnliches Bild "Die Ergebnisse der Studie aus Deutschland sind ähnlich dem Feedback von Unternehmen in Österreich. Wir stellen fest, dass Arbeitgeber:innen für dieselben Jobs oft zweimal – oder öfter – pro Jahr passende Kandidat:innen über unsere Plattformen und Produkte suchen. Das ist primär darauf zurückzuführen, dass Arbeitnehmer:innen nach nur wenigen Monaten ihren Job wieder kündigen."
Die Hauptgründe
Zu wenig Geld und zu viel Stress mit der Führungskraft sind Auslöser für frühzeitige Kündigung. Die Gründe für Beschäftigte nach nur wenigen Monaten im neuen Job wieder zu kündigen sind vielfältig: Insbesondere ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (43 Prozent), die Unzufriedenheit mit der Führungskraft (43 Prozent) und eine unpassende bzw. schlechte Teamkultur (34 Prozent) treiben Beschäftigte zur Kündigung innerhalb des ersten Jahres. Aber auch die Unzufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben (34 Prozent), ein zu hohes Stresslevel (30 Prozent) sowie zu viele Überstunden (26 Prozent) sind Auslöser für eine frühzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
"Aus den Ergebnissen geht hervor, dass es meist ein Zusammenspiel aus mehreren Gründen ist, die Beschäftigte dazu bringen nach nur kurzer Zeit einen neuen Job zu kündigen – die Befragten gaben durchschnittlich drei Gründe an", sagt Xing Arbeitsmarktexperte Julian Stahl
Professionalisierung des Recruiting-Prozesses
Die hohe Anzahl an frühzeitigen Kündigungen in neuen Beschäftigungsverhältnissen hat Folgen, die sowohl für Beschäftigte als auch Arbeitgeber:innen nicht optimal sind. "Ein erneuter Recruiting- und Onboarding-Prozess ist für beide Seiten mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden. Die Reibungsverluste durch Fehleinstellungen bedeuten im volkswirtschaftlichen Sinne einen Schaden, der sich verhindern lässt", sagt Xing Arbeitsmarktexperte Julian Stahl.
Siegfried Götzinger ergänzt: "Es ist wichtig, dass beide Seiten bestmögliche Transparenz schaffen. Je konkreter Job-Suchende wissen und vor allem auch kommunizieren, worauf es ihnen bei einem:r potenziellen Arbeitgeber:in ankommt, desto besser passen sie mit ihren Vorstellungen sowohl fachlich als auch kulturell zusammen."
Der Geschäftsführer der Recruitingmarke onlyfy by Xing in Österreich sieht auch die Unternehmen in der Pflicht. "Für den:die Arbeitgeber:in empfiehlt es sich ebenfalls, offen und transparent die Situation am Arbeitsplatz aufzuzeigen. Während des Recruiting-Prozesses sollte es nicht nur um den Lebenslauf gehen, sondern auch darum, sich menschlich besser kennenzulernen. Hierfür kann beispielsweise ein Probetag mit dem potenziellen Team im Vorfeld sinnvoll sein. Auch, wenn es keine hundertprozentige Garantie gibt, dass der Job passt, kann die Zahl der Kündigungen im ersten Jahr durch eine Professionalisierung des Recruiting-Prozesses reduziert werden."
www.xing.com
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