"Der ORF steht vor einer der größten Herausforderungen seit der Finanzkrise 2008/2009"

| Tobias Seifried 
| 15.09.2022

Generaldirektor Roland Weißmann informierte den Stiftungsrat u.a. über Auswirkungen der Energiepreis-Explosion und hohen Inflation.

Am Donnerstag fand die planmäßige Plenarsitzung des ORF statt. Im Rahmen dieser informierte Generaldirektor Roland Weißmann den Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Lothar Lockl u.a. über die Entwicklung der ORF-Programme in Radio, Fernsehen und Online, die sich relativ stabil zeigte, sowie die anstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Zudem gab die Sachverständige Ingrid Deltenre ihren Bericht über die ORF-Qualitätssicherung 2021 ab.

Energiepreise und hohe Inflation bereiten Probleme

Weißmann zeigte sich durchaus zufrieden, sieht aber auch große Herausforderungen auf Österreichs größtes Medienunternehmen zukommen: "Die ORF-Senderflotten in Radio und Fernsehen sowie das ORF.at-Network werden vom Publikum sehr gut genutzt. Wirtschaftlich ist der ORF wie alle Unternehmen und das gesamte Land von der Energiepreise-Explosion und der Inflation betroffen und steht vor einer der größten Herausforderungen seit der Finanzkrise 2008/2009. Wir arbeiten mit Hochdruck an den entsprechenden Einsparungsmaßnahmen und gleichzeitig treiben wir unsere strategischen Zielsetzungen voran. Wir investieren jeden verfügbaren Euro ins Programm und präsentieren in den kommenden Monaten eine Vielzahl österreichischer Filme und Serien, Top-Sporthighlights, viele neue Kulturdokus, umfassende Information u.v.m. Wir entwickeln den ORF zur multimedialen Plattform weiter und wir holen junge Mitarbeiter:innen mit den entsprechenden Skills an Bord. Erfreulich ist auch die positive Bewertung des ORF durch die Ratingagentur. Der ORF ist also insgesamt, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, auf einem guten Weg und wird die anstehenden Herausforderungen erfolgreich meistern!"

Bericht über die ORF-Qualitätssicherung

Ingrid Deltenre hatte wenig zu beanstanden. Der ORF habe alle Vorgaben des Qualitätssicherungssystems eingehalten und umgesetzt, so die ehemalige Generaldirektorin der EBU (European Broadcasting Union) und nunmehrige Sachverständige für das ORF-Qualitätssicherungssystem. Zudem habe der öffentliche-rechtliche Rundfunk im Jahr 2021 dem Kriterienkatalog für die Qualität seines Programms in allen Punkten entsprochen und das geforderte Qualitätsmanagement effektiv und erfolgreich umgesetzt.

Rating

Seit 2014 besteht für den ORF auch eine Ratingnotation: Die Agentur Scope Ratings hat nun ihren neuen Bericht veröffentlicht und bewertet die Österreichischer Rundfunk Stiftung öffentlichen Rechts mit einer Bonität von AA. Für die kommenden zwölf Monate werde eine stabile Entwicklung des Ratings erwartet.

www.orf.at

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