Euro erstmals seit 2002 weniger wert als US-Dollar – auch ATX sackt ab

| Tobias Seifried 
| 13.07.2022

Für den Absturz der Gemeinschaftswährung gibt es zwei Hauptursachen.

Was sich in den letzten Tagen bereits abgezeichnet hat, wurde am Mittwoch Realität. Der Kurs des Euro ist erstmals seit 2002 unter einen US-Dollar gerutscht. Konkret kostete die Gemeinschaftswährung nur noch 0,9997 US-Dollar.

Rezession und Leitzins

Gründe für den Euro-Absturz, der in seiner Hochzeit bei über 1,60 US-Dollar notierte, gibt es mehrere. Die Hauptfaktoren sind laut Finanzexpert:innen eine drohende Rezession in der Euro-Zone und der wachsende Zinsabstand zu den USA. Während die Notenbank Fed dort den Leitzins heuer bereits mehrmals erhöht hat und weitere Anhebungen plant, hat die EZB einen solchen Schritt erst angekündigt. Am 21. Juli soll der Leitzins um 0,25 Punkte erhöht werden. Expert:innen halten das für deutlich zu wenig, um gegen die hohe Inflation etwas auszurichten. Da einige Euro-Länder hoch verschuldet sind, hat die EZB aber auch wenig Spielraum - ein Ergebnis der jahrelangen Niedrigzinspolitik und Geldschwemme.

Aktienmärkte im roten Bereich

Dass der Euro nun sogar unter die Parität (Wechselkurs von 1:1) fiel, sorgte auch dafür, dass es an den europäischen Aktienmärkten bergab ging. So verzeichnete der ATX am späten Mittwochnachmittag einen Rückgang von über einen Prozent (2.830 Punkte) im Vergleich zum Vortag. Der Dax (12.677 Punkte) und der EuroStoxx (3.424 Punkte) notierten je rund 1,9 Prozent tiefer.

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