Alles neu macht der Mai: Schramböck und Köstinger treten zurück

Neben der Landwirtschafts- und Tourismusministerin hat auch die Wirtschaftsministerin ihren Posten geräumt.

Wenige Tage vor dem ÖVP-Parteitag kommt es zu einer Rücktrittswelle. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die als enge Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz gilt, legt Montag Mittag ihr Amt zurück. Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck folgte wenige Stunden später. Die bisherige Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin kündigte ihren Rückzug per Videobotschaft auf Instagram an. Viele hatten schon im Dezember damit gerechnet, dass Köstinger ihrem Mentor Kurz schon bei dessen Rückzug aus der Regierung folgen würde.

 
 
 
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Köstinger selbst bestätigte diese Pläne auch auf ihrer Pressekonferenz. Demnach sei es Karl Nehammer gewesen, der sie gebeten habe, noch weiter im Amt zu bleiben. Diesem Wunsch sei sie nachgekommen.

Sie will sich nun dem Vernehmen nach gänzlich aus der Politik verabschieden und sowohl auf ihre Minister-Gehaltsfortzahlung als auch auf ihr Nationalratsmandat verzichten. Wer ihr nachfolgt, ist noch nicht bekannt. Die 43-Jährige habe mehreren Medienberichten zufolge Pläne, ihre Karriere in der Privatwirtschaft fortzusetzen.

Von der Landjugend ins Ministerium

Der Regierung gehörte sie mit Unterbrechung durch die Experten-Kabinette seit Ende 2017 an. Bereits in jungen Jahren engagierte sie sich bei der Landjugend: Zuerst in der Ortsgruppe Granitztal, danach als Bezirksleiterin in Wolfsberg und bald auch als Landesleiterin in Kärnten. Schließlich leitete sie die Landjugend von 2002 bis 2006 bundesweit. 2007 wurde sie zur Obfrau der Österreichischen Jungbauernschaft gewählt. Ihr außergewöhnliches Engagement in der Jungbauernschaft und im Bauernbund, dem sie als Vizepräsidentin vorsteht, ebnete ihren Weg in das Europäische Parlament.

Dort wurde sie 2009 Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung ebenso wie im Ausschuss für die Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter. 2014 wurde Köstinger für ihr Engagement als "EU-Abgeordnete des Jahres 2014"  in der Kategorie "Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten“ ausgezeichnet.

2017 kandidierte sie in ihrer Heimat Kärnten für die Nationalratswahl, schaffte den Sprung in den Nationalrat und wurde am 9. November zur Nationalratspräsidentin gewählt.

Im Dezember 2017 wurde Elisabeth Köstinger Österreichs erste Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus. Am 29. Jänner 2020 wurde sie als Ministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus angelobt.

"Schramböck gilt als Schwachstelle"

"Schramböck gilt als Schwachstelle im ÖVP-Team. Schon in den letzten Wochen hat ihr Nehammer kaum noch wichtige Aufgaben zugeteilt, um ihre öffentlichen Auftritte auf ein Minimum zu beschränken", soll ein Regierungsmitglied gegenüber oe24 erklärt haben. Wunschkandidatin der VP-Spitze ist – wie bereits seit Jahren – die Tiroler Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Martha Schultz. Diese soll laut oe24 aber bereits abgelehnt haben.

Seit 2018 im Amt

Margarete Schramböck ist seit 8. Jänner 2018 Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Die gebürtige Tirolerin startete ihre Karriere nach ihrem BWL-Studium an der WU Wien 1995 in der IT-Industrie bei Alcatel. Während der folgenden sieben Jahre hatte sie mehrere Top-Management Positionen inne, von Service Director bis hin zu Sales Director von Alcatel e-business Austria. 2002 wurde sie Managing Director von NextiraOne. Seit dem Merger des Unternehmens mit dem internationalen ICT-Experten Dimension Data im Jahr 2014 fungierte Margarete Schramböck als Managing Director von Dimension Data Austria.

Am 1. Mai 2016 wurde sie zum CEO der der A1 Telekom Austria AG bestellt und wurde während ihrer Tätigkeit sowohl zur "Tirolerin des Jahres", als auch zur "WU-Managerin des Jahres 2017" gewählt. 2018 folgte schließlich der Wechsel in die Politik. Vom 18. Dezember 2017 bis 7. Jänner 2018 fungierte sie als Bundesministerin für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft bevor sie zur Digitalisierung und Wirtschaftsstandort wurde. (jw/ca)

Alles neu macht der Mai

Rücktritte und Abschiede haben im Mai seit einiger Zeit übrigens Hochsaison. Schon seit 2016 kam es in diesem Monat immer wieder zu größeren Neubesetzungen. Lediglich 2021 stellte hier einen Ausreißer dar. LEADERSNET hat eine Übersicht erarbeitet:

2016: Werner Faymann (SPÖ)

2017: Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Eva Glawischnig (Grüne)

2018: Matthias Strolz (NEOS)

2019: Heinz-Christian Strache (FPÖ)

2020: Ulrike Lunacek (Grüne)

2022: Elisabeth Köstinger (und wohl auch Margarete Schramböck) (beide ÖVP)

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Alles neu macht der Mai

Rücktritte und Abschiede haben im Mai seit einiger Zeit übrigens Hochsaison. Schon seit 2016 kam es in diesem Monat immer wieder zu größeren Neubesetzungen. Lediglich 2021 stellte hier einen Ausreißer dar. LEADERSNET hat eine Übersicht erarbeitet:

2016: Werner Faymann (SPÖ)

2017: Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Eva Glawischnig (Grüne)

2018: Matthias Strolz (NEOS)

2019: Heinz-Christian Strache (FPÖ)

2020: Ulrike Lunacek (Grüne)

2022: Elisabeth Köstinger (und wohl auch Margarete Schramböck) (beide ÖVP)

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