Enio zählt mit seinen Lösungen zu den innovativsten heimischen Firmen im Bereich Ladeinfrastruktur für Elektroautos. LEADERSENT hatte nun im Rahmen einer Präsentation die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der Technologie zu machen.
Im Mobilitätssektor konzentriert sich das 2013 gegründete Unternehmen auf den Bereich der Steuerung und dem Management von E-Auto-Ladestellen. Die eigene Lösung ist dabei mit Wallboxen und Ladestationen unterschiedlicher Anbieter kompatibel. Herzstück ist der sogenannte Sitecontroller. Dabei handelt es sich um eine kompakte Box, welche die lokale Abwicklung des Energiemanagements übernimmt, kommuniziert, misst und steuert. Hier laufen also die Fäden des jeweiligen Lade-Netzwerks – sei es auf einem Hotelparkplatz, in der Tiefgarage eines Fitnesscenters oder eines Wohnhauses – zusammen.
Intelligentes Energiemanagement
Enio sorgt dabei dafür, dass die Ladeleistung intelligent unter den Fahrzeugen, die an den Ladestationen hängen, verteilt wird. Ein großes Problem beim Aufladen von Elektroautos ist nämlich, dass es dabei zu extremen Ladespitzen kommen kann, die das Stromnetz stark belasten und daher zu teurer Nachzahlungen für Netzbereitstellungsentgelten führen. Die Stoßzeiten sind dabei vor allem am Morgen, wenn die Besitzer:innen ihre Autos in der Firma aufladen, sowie am Abend, wenn sie nachhause kommen und ihr E-Auto dann hier ans Netz anschließen. Neben den Ladespitzen führt das zu einem weiteren Nachteil: Bei ungesteuerter Ladung entstehen nämlich auch hohe Anschluss- und Betriebskosten.
Genau bei diesen Punkten setzt Enio an. Leistungsspitzen können nämlich durch Lastmanagement verhindert werden. Bekannte Standardlösungen sind jedoch auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn sie bedeuten meist Effizienz- sowie Komfortverlust und sorgen bei den E-Auto-Besitzer:innen für Stress und Unzufriedenheit. Wird die Ladeleistung nämlich einfach für alle Fahrzeuge gedrosselt, erhöht sich die Ladezeit enorm. Mit der Enio-Lösung ist das nicht der Fall. Denn bei diesem Energiemanagement ist eine benutzerspezifische Prioritätensteuerung möglich. Darüber hinaus werden noch weitere Faktoren wie verfügbare Energiequellen (Photovoltaik tagsüber) oder in der Infrastruktur vorhandene Speicher (Pufferakkus) berücksichtigt.
Individuelle Anpassung der Ladeleistung
Werden in einem Ladenetz beispielsweise acht Elektroautos gleichzeitig geladen, kann Enio die Ladeleistung individuell anpassen. So wird die maximale erlaubte Leistung zum jeweiligen Zeitpunkt durch den Sitecontroller ermittelt und an die gewünschten Ladestellen weitergeleitet. Damit erhält jede Ladestelle und damit jedes Fahrzeug vom System ein individuelles Lastprofil, wodurch Spitzen im Stromnetz verhindert werden. Doch was ist nun, wenn es ein Fahrer besonders eilig hat und sein Elektroauto deshalb schnell geladen werden muss? Hierfür ist in der Enio-Lade-App ein sogenannter Prioritäts-Button enthalten. Sobald man diesen aktiviert, wird die Leistung an der eigenen Ladestation maximiert. Dabei entstehen zwar Mehrkosten, doch über diese wird der Nutzer bereits vorab informiert. Wichtig: Die Priorisierung ist weder ortsgebunden noch herstellerabhängig. Sobald das priorisierte Fahrzeug aufgeladen ist, wird die Ladeleistung wieder automatisch aufgeteilt.
Wenn benötigt, bietet die App einen Button zur Priorisierung des eigenen E-Autos © Enio
Geschäftsführer Michael Viktor Fischer, der davor neun Jahre den Marktführer für öffentliches E-Laden aufgebaut hat, legt den Schwerpunkt bei Enio auf den Ausbau von eigenen Ladenetz-Infrastrukturen für Private, Unternehmen, Kommunen und Institutionen. Denn hier würden 70 bis 80 Prozent aller Ladungen erfolgen und nicht an öffentlichen Ladestationen. Die Zielgruppen können mit dem intelligenten Energiemanagement und benutzerorientierter Ladung bereits beim Aufbau der Infrastruktur Kosten sparen. Laut Enio liegt hier das Einsparpotenzial bei bis zu 93 Prozent, was auch mit folgender Grafik veranschaulicht wird.
Das Einsparpotenzial ist hoch © Enio
Komplettlösung
Darüber hinaus bietet Enio seinen Kund:innen auf Wunsch eine Komplettlösung an – inklusive Payment (nach kWh/Zeit/gemischt) und Autorisierung (via NFC), Abrechnung (Endnutzer:innen und/oder Partner:innen), Flottenbetreuung sowie Ladestellenverwaltung Fernwartung und Überwachung. Dieses Rundum-Service-Paket für den Betrieb eigener Ladenetze (Fuhrparks, Hotel, Supermarkt, öffentlicher Bereich, etc), bei dem sich die Enio-Kund:innen nicht einmal mit der Ladetechnologie auskennen müssen, kommt gut an. So setzen bereits namhafte Unternehmen wie unter anderem die Asfinag, die Strabag, die Raiffeisenbank, T-Mobile (Deutschland) oder ein großer deutscher Retailer mit 12.000 Standorten auf die Technologie von Enio. (ts)
www.enio.at
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