LEADERSNET: Herr Dobcak, Sie vertreten als Obmann der Wiener Gastronomen 6.000 Betriebe in Wien. Wie ist die Situation in der Gastronomie derzeit?
Dobcak: Nicht besonders gut. Wir haben jetzt doch seit 3. November zu und auch die Monate davor waren alles andere als lustig. Wir leben in einer permanenten Unsicherheit und schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Vor kurzem hat es noch ganz gut ausgesehen, dass wir wirklich wieder eröffnen können. Wie es jetzt weitergeht, steht nicht nur in den Sternen, sondern liegt beim Gesundheitsminister. An sich ist die Stimmung zunehmend gedrückter, weil wir letztendlich nicht nur von irgendwelchen Hilfen leben wollen – die sehr wichtig sind – sondern wieder arbeiten wollen. Wir wollen aufsperren. Wir wollen die Gäste bewirten.
LEADERSNET: Von der Schließung der Gastronomie sind ja nicht nur die Gastronomen selbst, sondern viel mehr Leute rund herum – wie etwa die Zulieferer – betroffen. Was bedeutet das für die Branche?
Dobcak: Ich glaube, dass nicht nur der Regierung, sondern auch Herr und Frau Österreicher bewusst geworden ist, was eigentlich alles am Tourismus dranhängt. Dieser Domino-Effekt war schon enorm. Denn gerade auf die Regionen heruntergebrochen, ist es ja nicht nur der Hotelier, der betroffen ist. Es ist der Bäcker, es ist der Tischler, es ist der Fleischhauer – die fallen alle um einen großen Teil ihres Geschäfts um, wenn wir einen Lockdown haben. Man lebt so lange vom Ersparten, bis die Zahlungen eingehen und das ist die größte Schwierigkeit. Die Systeme selbst sind gut aufgesetzt. Wir haben sehr gute Unterstützungspakete seitens der Regierung und daran gibt es überhaupt nichts zu mäkeln. Es liegt wieder einmal am Amtsschimmel, dass das relativ lange dauert, bis das Geld kommt.
LEADERSNET: Für die Gastronomen gäbe es ja die Option, auf Lieferservice umzustellen. Aber macht das wirtschaftlich überhaupt Sinn?
Dobcak: Das Lieferservice hat den Status einer Freizeitbeschäftigung (schmunzelt). Das heißt, es ist gut und wichtig als Beschäftigungstherapie. Der Umsatzanteil ist – außer bei ganz wenigen Ausnahmen – verhältnismäßig gering. Aber das Wichtigste ist, dass die Verbindung zu den Stammgästen gehalten wird. Ich treffe immer wieder Kollegen und Kolleginnen, sei es telefonisch oder auf Distanz, die mir sagen, dass sich die Stammgäste dafür bedanken. Lieferservice und Take-Away bleiben aber sicherlich ein wichtiger Bestandteil in Zukunft, wenn wir wieder offen haben werden.
LEADERSNET: Herr Grießler, Sie vertreten die Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Wien. Dazu gehören unter anderem Hotellerie, Gastronomie, Kaffeehäuser, Freizeitbetriebe, Kultur- und Vergnügungsbetriebe, private Kranken- und Kuranstalten sowie Reisebüros. Wie viele Betriebe sind das insgesamt und wie ist die Stimmung?
Grießler: Es sind mehr als 30.000 Betriebe. Es gibt in allen Sparten über die Wirtschaftskammer gesehen die verschiedensten Bereiche, wo man auch Krisengewinner finden kann. In meiner Sparte müsste man da sehr tief graben und ich glaube, man würde keinen einzigen Krisengewinner finden. Da geht es gerade wirklich ums Überleben und auch darum, wie die Zukunft im Tourismus tatsächlich aussehen wird in den nächsten Jahren.
LEADERSNET: Wenn Sie so ein Stimmungsbild zeichnen, wie schaffen Sie es dennoch positive Vibrations an die 30.000 Betriebe zu vermitteln?
Grießler: Ich bin immer als der der Berufsoptimist gehandelt worden. Viele haben zu mir immer gesagt, dass die Optimisten nur schlecht informierte Pessimisten sind. Ich hab es trotzdem immer wieder dabei belassen und habe gesagt: "Es geht weiter, wir müssen das schaffen. Wir schaffen das gemeinsam." Das gilt auch für meinen Betrieb. Ich habe immer versucht, meine Veranstaltungen nicht ganz abzusagen, sondern zu verschieben. Jetzt, nach einem Jahr, wo ich zum Beispiel eine Regattaveranstaltung, die ich in Slowenien und Kroatien veranstalte, zum vierten Mal verschoben habe, ist es für mich auch schon schwer, mich selbst zu motivieren. Man muss die Förderungen jetzt noch zielgenauer an den Start bringen, dass wir die Unternehmen jetzt noch über die nächste Phase bringen. Es heißt immer so schon: "Die nächsten zwei Wochen sind entscheidend." Tatsächlich sind die nächsten Monate entscheidend – nicht nur für den Verlauf der Pandemie, sondern auch, wie es mit Österreichs Wirtschaft weitergeht. Trotzdem sind der Optimismus und die Hoffnung da, dass jetzt mit der Zulassung von Johnson & Johnson als weiteres Vakzin, hoffentlich bald Entspannung in die Situation kommt und wir damit in absehbarer Zeit in ein bisschen mehr Normalität kommen. Ich plane immer noch ein großes Fest auf der Alten Donau im Juli und hoffe, dass mein Optimismus belohnt wird.
LEADERSNET: Wie sind Sie überhaupt in die Position des Spartenobmanns gekommen?
Grießler: Ich habe 20 Jahre lang die Segelschule Hofbauer an der Alten Donau betrieben und bin in dieser Zeit ins Eventgeschäft hineingerutscht, weil ich über die Segelschule verschiedenste Veranstaltungen organisiert habe. Ich bin in dieser Zeit in der Wirtschaftskammer Obmann für die Freizeit und Sportbetrieb gewesen, wo auch die Eventagenturen angesiedelt sind. Zu der Zeit hat im Eventgeschäft eine Art Goldgräberstimmung geherrscht. Wir haben damals versucht ein bisschen Ground Work zu legen und haben ein Basisskriptum geschrieben, wie Eventausbildung abzulaufen hat, wie man sich zertifizieren kann und eine TÜV-Zertifizierung aufgesetzt. So bin ich immer tiefer in den Eventbereich hinein gerutscht und habe dann auch als eines meiner Herzensthemen, das Thema neue Eventarena für Wien aufgebracht und damit noch mehr und intensiveren Kontakt zu den Eventagenturen geknüpft. Schlussendlich habe ich dann 2019 mein eigenes Eventunternehmen gegründet und 2020 mitten in der Krise dann noch eine Messeveranstaltungsfirma.
LEADERSNET: Derzeit gibt es wieder einen Lockdown, es gibt aber auch die Vision, die Gastgärten aufzusperren. Wie stehen Sie dazu?
Dobcak: Ich bin über jeden Schritt froh, der uns zu einer Öffnung näher bringt. Es geht um die praktische Umsetzung, wie sich das dann tatsächlich darstellt. Einerseits gibt es die Rahmenbedingungen, die uns die Bundesregierung vorschreibt, wie beispielsweise Abstand halten, Reintesten oder die Sperrstunde. Auf der anderen Seite geht es dann auch darum, wie ich mit den Gästen umgehe, wenn zum Beispiel der Innenraum noch geschlossen ist und es regnet. Was mache ich mit der Ware und dem Personal, wenn es drei Tage durchregnet? Das sind Herausforderungen, bei denen man sich gut überlegen muss, ob man das dann auch tatsächlich macht und es sich wirtschaftlich auch rechnet.
LEADERSNET: Stichwort Reintesten: Es wird wahrscheinlich dazu kommen, dass es einen negativen Coronatest braucht, um ein Lokal besuchen zu können. Sind Sie dafür?
Dobcak: Letztendlich ist jeder Schritt wichtig, der uns einer Öffnung näher bringt. Die meisten Einwürfe, die ich bekomme, lauten: "Wenn ich spontan auf einen Kaffee gehen will, wegen dem lasse ich mich nicht testen." Davon sollten wir aber wegkommen. So wie wir andere regelmäßige Termine wahrnehmen, wie beispielsweise mehrmals in der Woche ins Fitnessstudio zu gehen, sollte man auch das Testen an sich zu seiner wöchentlichen oder fast täglichen Routine machen. Man gibt selbst Sicherheit, man kümmert sich um den anderen und gibt auch Sicherheit weiter. Dann stellt sich gar nicht die Frage, ob man auf ein Bier gehen kann, weil man nicht getestet ist.
LEADERSNET: Eine der großen Herausforderungen wird sein, das Personal bei der Stange zu halten. Betriebe, die bis zu acht Monate geschlossen haben, haben jetzt Förderungen bekommen, um ihr Personal bezahlen zu können. Aber die Frage wird sein, ob das Personal dann noch Lust haben wird, zum Zeitpunkt X wieder zu arbeiten?
Grießler: Das ist eine sehr gute Frage und eine große Herausforderung. Natürlich sind auf der einen Seite alle, die in Kurzarbeit sind, sicherlich noch ein bisschen in Verbindung mit ihren Betrieben. Aber es hat natürlich auch viele Betriebe gegeben, die aus verschiedensten Gründen einfach nicht auf Kurzarbeit zurückgreifen konnten. Da hat man schon gesehen, dass speziell aus dem Tourismus bereits viel an Arbeitskraft abgewandert ist. Ich befürchte, wenn wir die Destinationen wieder hochfahren können, dass wir dann sehr starke Probleme haben werden, das geeignete Personal und auch genug Personal zu finden. Wir haben kürzlich mit dem Wien Tourismus darüber gesprochen, dass wir für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Tourismus tätig sind, eine Aktion starten, wo mit den Wiener Fremdenführerinnen und -führern Live-Walks unternommen werden, um die eigene Stadt mit den Augen des Touristen wieder kennenzulernen.
LEADERSNET: 30.000 Betriebe, viele Eventagentur und die Hotellerie – was bedeutet das für eine Stadt im Normalbetrieb, welche Wertschöpfung wird hier generiert?
Grießler: Die touristische Wertschöpfung ist enorm, weil am Tourismus so viel dranhängt. Wenn wir alleine eine Ballsaison hernehmen, steht mit 500 Millionen Euro eine gewaltige Summe im Raum. Im gesamten Tourismus gibt es eine immense Summe an Wertschöpfung, die uns jetzt fehlt. Da sieht man jetzt erst, wie wichtig der Tourismus speziell im urbanen Bereich ist. Wir hatten mittlerweile drei Lockdowns, aber der Tourismus und die Hotellerie stecken eigentlich im Dauer-Lockdown. Das ist eine Situation, auch was die Zukunft betrifft, die man ganz genau beobachten muss. In welcher Form werden die nächsten Öffnungsschritte gesetzt? Wie funktioniert das im internationalen Zusammenspiel? Nur zu sagen, dass das Beherbergungsverbot aufgehoben ist, ist die eine Seite. Die andere Seite ist, wenn keine Gäste kommen, dann haben wir Betriebe, die zwar offen sind, aber kein Geld verdienen können. Auch hier wird man sich weitere Unterstützungsmaßnahmen überlegen müssen.
LEADERSNET: Es gibt ein Lieblingsprojekt, das Sie jahrelang immer wieder präsentiert haben: Die neue Event-Arena Wien, einer Veranstaltungshalle mit einer Kapazität von über 20.000 Gästen. Wie ist der aktuelle Stand bei diesem Projekt?
Grießler: Das ist eins von diesen Projekten, wo man rechtzeitig darauf schauen muss, dass man es hat, wenn man es braucht. Und wir werden es brauchen. Dementsprechend ist es immer noch ein Herzensthema von mir. Es ist mittlerweile in der Stadt angekommen. Es gibt eine Projektentwicklungsgesellschaft, die sich darum kümmert. Es ist aus meiner Sicht wichtig, das Projekt jetzt auch aus den Learnings der Krise nochmal zu evaluieren. Man muss vielleicht beim Thema Digitalisierung und Events der Zukunft ein bisschen mehr an Gehirnschmalz investieren, bevor man dann tatsächlich in die Umsetzung geht. Aber auch das muss man sehr zeitnah abschließen, damit man in die Umsetzung und in den Bau kommt, weil wir die Halle wirklich brauchen werden. Die Events der Zukunft werden zwar digitaler und hybrider ablaufen, aber mit der Zahl von 20.000 Livegästen werden wir auf jeden Fall eine gute Veranstaltungshalle haben.
LEADERSNET: 6.000 Gastronomen der Stadt Wien warten darauf, dass sie wieder durchstarten dürfen. Wenn Sie uneingeschränkt die Möglichkeiten hätten, tun zu dürfen, was Sie wollen, was würden Sie tun? Oder ist es so, dass man momentan einfach alles nur falsch machen kann, egal was man tut?
Dobcak: Völlig richtig, egal was man macht, es ist falsch. Selbstverständlich brauchen wir Planbarkeit, weil wir natürlich wissen wollen, wie es weitergeht. Aber bevor man kritisiert und Dinge im negativen Sinn anspricht, muss man auch einmal schauen, wie die Situation ist, wenn man in den anderen Schuhen steckt. Es ist ein Blick in die Kristallkugel. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass es solche Mutationen geben wird? Wer hätte gedacht, dass Länder die Impfungen mit AstraZeneca stoppen? Das bringt jeglichen Plan durcheinander. Also ist es für beide Seiten äußerst schwierig und wir können und sollten gemeinsam an einem Strang ziehen, um aus der Krise rauskommen. Es wäre ganz wichtig, dass man die Dinge einfacher gestaltet, was die Unterstützungen und Förderungen betrifft.
Wir haben so so viele Jungunternehmer, die 2019/2020 neu eröffnet haben, die vollkommen durch die Richtlinie durchfallen. Die bekommen keine Förderungen, weil sie keine Vergleichsumsätze haben. Wir haben hunderte Kantinen, sei es in Schulen oder in Betrieben, die offen halten müssen, aber es fehlen die Leute, weil sie im Home Office sind oder die Schulen zum Beispiel nur halb besetzt sind. Die haben einen Umsatzrückgang ohne Ende und bekommen keine Unterstützung. Mich hat kürzlich ein großer Gastronom angerufen, der eine Kette mit 400 Mitarbeitern übernommen hat und der bekommt überhaupt keine Unterstützung. Das gefährdet die Betriebe. Und faktisch muss ich sagen, dass sie mutwillig niedergerissen werden. Wir spenden jetzt so viele Milliarden Euro, um die Wirtschaft am Leben zu erhalten und da wäre es wichtig, dass man die auch mitnimmt. Am Ende geht es um die Arbeitsplätze und um Existenzen. Das ist etwas – dürfte ich, wie ich wollte – wo ich als erstes ansetzen würde.
Grießler: Abgesehen natürlich von der monetären Seite, glaube ich, wäre es das Wichtigste Planbarkeit herzustellen, auch wenn ich weiß, dass eine Krise nicht planbar ist. Es braucht einen Plan, an den sich die Unternehmer halten können. Das Thema ist ja "Aufsperren mit Sicherheit" und diese Sicherheit bedeutet nicht nur Sicherheit für die Gäste, sondern auch Sicherheit für die Unternehmerinnen und Unternehmer, dann auch offen halten zu können.
LEADERSNET: Herr Dobcak, geht den Gastronomen schon langsam der Schmäh aus?
Dobcak: Manchen schon. Vor allem jenen, die monatelang auf die Unterstützung warten und denen schlicht und ergreifend nicht nur der Schmäh sondern auch das Geld ausgeht.
LEADERSNET: Macht eine Eröffnung mit steigenden Corona-Zahlen Sinn?
Dobcak: Kommt drauf an, wie stark sie steigen. Ja, wenn sie in der Stärke weiter steigen wie jetzt, dann glaube ich nicht, dass wir aufsperren.
LEADERSNET: "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut." Stimmt das momentan auch?
Grießler: Natürlich, nur mit einer funktionierenden Wirtschaft gibt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die adäquat bezahlt werden und die dann das Geld auch wiederum in den Wirtschaftskreislauf pumpen können. Ganz klar ist der wichtigste Motor, den wir haben, die Wirtschaft und dementsprechend müssen wir darauf schauen, dass es der Wirtschaft gut geht.
LEADERSNET: Händewaschen, Abstand halten, Maske tragen – Wird das auch mittel- und langfristig die Normalität und auch die Basis dafür sein, dass die Gastronomie und Hotellerie offen halten kann?
Grießler: Ja, ich glaube schon, dass wir jetzt langsam – natürlich mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen – von der Pandemie in den Status der Endemie kommen können. Dazu gehört auch, dass man mehr Eigenverantwortung von der Bevölkerung und auch von den Unternehmern einfordern kann. Es werden alle darauf schauen, dass die Möglichkeiten, die man hat, die Hygienekonzepte, die es gibt, auch penibelst eingehalten werden. Aber aus meiner Sicht hat der Staat zu einem gewissen Zeitpunkt auch seine Schuldigkeit getan, wenn er die Mittel zur Verfügung stellt, wie Impfungen oder die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Wenn jemand nicht mitmachen möchte, sich nicht impfen lassen möchte, sich nicht testen lassen möchte, dann ist er eben von gewissen Dingen ausgeschlossen und das ist auch seine persönliche Freiheit, das zu tun. Aber es sollen die, die mitmachen wollen, nicht davon abgehalten werden, ins Kino, zu einem Konzert oder zum Wirten zu gehen.
Dobcak: Wir hatten schon den Eindruck, in den letzten Monaten, vor allem im Herbst, dass das Projekt Eigenverantwortung nahe am Scheitern ist, so wie die Zahlen hinaufgegangen sind. Als Unternehmer kann ich auf der einen Seite nicht sagen: "Okay, ich bin selbstständig, ich bin Unternehmer, ich habe Eigenverantwortung und ich lasse mir nichts dreinreden", und auf der anderen Seite rufe ich sofort nach dem Staat, sobald der Wind etwas stärker bläst. Da muss man schon nochmal drüber nachdenken, ob man Unternehmer ist oder ob man sich völlig vom Staat abhängig machen will. Andererseits ist es wichtig, dass jetzt der Staat uns – die Bevölkerung und die Wirtschaft – aus der Krise hinausfinanziert. Ich hoffe, dass das nicht zu rasch gestoppt wird, weil wir natürlich dann nach der Krise Zeit brauchen, um uns wieder zu fangen und Liquidität aufzubauen und dementsprechend dann zu überleben. Das wäre so, als würde man eine Behandlung zu früh abbrechen.
LEADERSNET: Herr Dobcak, was ist Ihr Appell an die Wiener, wenn es wieder losgeht? Was wünschen Sie sich für Ihre Gastronomen?
Dobcak: Ich wünsche mir Gäste, die open minded sind. Wie Markus schon vorher gesagt hat, man wird sich an gewisse Dinge gewöhnen müssen – vor allem bis die Impfung greift – und kann nicht alles blockieren und sagen, dies mache ich nicht und jenes mache ich nicht. Man hat es jetzt gesehen: Die Bevölkerung kann nicht ohne Wirt und der Wirt kann nicht ohne seine Gäste. Das ist mein Appell. Bitte helfen wir uns gegenseitig und bringen uns so durch die Krise.
LEADERSNET: Und was wünschen Sie sich, Herr Grießler, wenn Ihre 30.000 Betriebe wieder aufmachen?
Grießler: Die Wienerinnen und Wiener sind gefordert, in der nächsten Zeit Wien so zu erleben, wie es Touristen eigentlich erleben wollen, weil die Touristen werden nicht so schnell wieder da sein. Jetzt ist die große Chance zu sagen: "Ich kann mein Wien so erleben, wie es ein Tourist sieht. Ich kann mir in Schönbrunn Sehenswürdigkeiten ansehen, die ich mir sonst vielleicht nicht ansehen würde und die Krise auch als Chance erleben." Ich kann alle Wienerinnen und Wiener nur dazu einladen, ihre Stadt zu ihrem Tourismus-Hotspot zu machen.
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