Ist der nächste Corona-Impfstoff ein Nasenspray?

Deutsches Pharmaunternehmen forscht im fortgeschrittenem Stadium an COVID-19-Sprühvakzin – Impf-Nasensprays gegen die Grippe gibt es bereits.

Etwas mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie scheint nichts wertvoller als die Impfung. Der Fortschritt der Immunisierung per Vakzin schreitet in den unterschiedlichen Ländern allerdings mit äußerst unterschiedlicher Geschwindigkeit voran.

Neben den bereits zugelassenen Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Co. werden darum eifrig weitere Möglichkeiten ausgelotet, um der Ausbreitung des Virus Herr zu werden beziehungsweise ihr entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck sind auch andere Mittel als die klassischen per Spritze verabreichten Vakzine Recht: So wird neben einer Schluckimpfung, also quasi der "Corona-Pille" (LEADERSNET berichtete hier und hier) nun auch an einer Impfmöglichkeit die über die Nase führt, geforscht.

Forschungen im "fortgeschrittenen Stadium"

Ein deutsches Pharmaunternehmen soll mit entsprechenden Forschungen bereits im "fortgeschrittenen Stadium" angelangt sein: Riboxx Pharmaceuticals aus dem sächsischen Radebeul bei Dresden arbeitet de facto an einem "Anti-Corona-Nasenspray". Wie der Geschäftsführer von Riboxx Pharmaceuticals, Jacques Rohayem, in einem Interview mit dem MDR erklärt, sollen die ersten Patientinnen und Patienten bereits "in einem Jahr bis 18 Monaten davon profitieren".

Riboxx ist übrigens nicht das einzige Unternehmen, das an einem Impf-Nasenspray tüftelt. Ulrich Lauer vom Universitätsklinikum Tübingen erklärte im Rahmen eines Interviews mit GMX bereits im Oktober 2020, dass Anwendungen über die Nase derzeit zwar noch die Minderheit stellen, weil Forschung und Entwicklung dazu aufwändiger seien als per Spritze verabreichte Impfstoffe, doch auch Lauer und sein Team Sein Team forschen seit einigen Monaten an einem nasal zu verabreichenden Vakzin. Der einzige Haken daran ist, dass dieser erst in rund zwei Jahren – also im Jahr 2023 – auf den Markt kommen soll.

"Impfungen über die Nase gehört die Zukunft"

Doch das Warten könnte sich lohnen: Schließlich scheint es aus heutigem Forschungsstand fix, dass die sich aktuell im Umlauf befindlichen Impfungen – analog zur Grippeimpfung – regelmäßig erneuert werden müssen. Daraus ergibt sich der logische Schluss, dass das Impfen gegen COVID-19 ein fortlaufendes Thema sein wird. Und wenn man Lauer glaubt, dann "gehören Impfungen über die Nase die Zukunft", so der Experte, der darauf hinweist, dass diese
"insbesondere bei Infektionen der Atemwege" viele Vorteile gegenüber der Spritze haben. "Man tut sich mit einem Nasenspray sehr viel einfacher, als wenn man mit Nadeln hantieren und immer wieder desinfizieren muss", so Lauer. Auch ist die Idee eines Impf-Nasensprays keine neue Erfindung, denn gegen Influenza-Viren würden bereits Nasensprays existieren, so Ulrich Lauer.

Angaben des Pharmaunternehmens zufolge ist das Spray von Ribboxx bereits vergleichsweise weit fortgeschritten und soll auch langlebig sein: Das Mittel soll bei vier Grad Celsius Kühlschranktemperatur bis zu drei Jahre lang gelagert werden können. Dem Riboxx Pharma CEO zufolge sollen überdies bereits "experimentelle Bestätigungen der Wirksamkeit und der industriellen Herstellung" für die unternehmenseigene Nasen-Impfung vorliegen. Einen Stolperstein räumt Rohayem jedoch ein: Seinem Corona-Nasenspray fehle es derzeit noch an der ausreichenden Finanzierung. Dabei gehe es konkret um das Funding von mehreren Tausend Impfdosen, man befände sich derzeit aber "in Gesprächen mit mehreren Institutionen", die als potenzielle Geldgeber für den COVID-Spray von Riboxx fungieren könnten. (rb)

www.riboxx-pharma.com

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