So beeinflusst die Coronakrise die Pläne der CEOs

Was für Führungskräfte in Zeiten von COVID-19 nun wirklich zählt.

Die Coronakrise hat mit ihrem endgültigen internationalen Ausbruch vor rund einem halben Jahr die gesamte Welt auf den Kopf gestellt. Soweit die offensichtlichen Fakten – doch wie hat sich COVID-19 und die damit einhergehende gröbste Wirtschaftskrise auf die Agenden der Führungskräfte auf der ganzen Welt ausgewirkt? Wie gehen die Chefetagen aller Herren Länder mit dieser Herausforderung um?

Dieser Frage ist der aktuelle "CEO Outlook" von KPMG nachgegangen. Für den jährlich erscheinenden Bericht wurden zwischen Jänner und Februar weltweit 1.300 CEOs befragt, und aufgrund der Coronakrise wurde im Juli und August nochmals bei 315 CEOs nachgefasst.

Neue Ausrichtung

Klar ist: Seit Beginn der Pandemie haben sich die Pläne und Prioritätensetzungen der CEOs maßgeblich verändert. Als Folge von COVID-19 haben die Chefs der einflussreichsten Unternehmen der Welt den Kampf um Talente für die erfolgreiche Unternehmensentwicklung, sowie den Purpose des Unternehmens, seinen gesellschaftlichen Beitrag, als größte Herausforderungen identifiziert. Dazu kommt, dass sich bestehende Trends wie die ESG-Faktoren (Environmental, Social and Governance), flexibles Arbeiten und digitale Transformation beschleunigt haben.

Laut "CEO Outlook 2020" vertreten die Führungskräfte der Welt mehrheitlich die Ansicht, dass die jüngsten Entwicklungen sie dazu veranlasst hätten, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob ihr Unternehmenszweck dem Standard entspricht, der von ihren Stakeholdern erwartet wird. 79 Prozent der Befragten sagen, dass sie diesen als Folge der COVID-19-Krise neu bewerten mussten und dieselbe Anzahl gibt an, dass sie eine stärkere emotionale Verbindung zum Zweck ihrer Organisation seit der Krise aufgebaut haben.

77 Prozent der CEOs wollen unabhängig von der Entwicklung der Allgemeinsituation rund um die Coronakrise weiterhin mit digitalen Kollaborationstools arbeiten, und ganze 73 Prozent  finden, dass Teleworking und Homeoffice ihren Talentepool erweitert haben. 69 Prozent der befragten CEOs geben sogar an, in der Folge ihre gesamten Büroräumlichkeiten verkleinern zu wollen und 68 Prozent finden, dass sich die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern in der Krise verbessert habe (siehe Grafik).

© KPMG

Verhaltener Optimismus

32 Prozent der CEOs sind, was die Wachstumsaussichten für die nächsten drei Jahre angeht, heute weniger zuversichtlich als noch zu Beginn des Jahres. Optimistischer zeigen sie sich jedoch in Bezug auf ihr eigenes Land (45 Prozent zuversichtlich) und wieder ein Stück zuversichtlicher in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit ihres Unternehmens in den kommenden drei Jahren.

"Die signifikante Veränderung der Prioritäten der CEOs in den letzten sechs Monaten ist ein klares Indiz dafür, dass die Unternehmen sich anpassen mussten, um die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen. Diese Krise hat die Strategien beschleunigt, die bereits im Zusammenhang mit der digitalen Transformation und der sozialen Verantwortung verfolgt wurden. In anderen Bereichen ist die Zukunftsplanung jedoch sehr viel schwieriger, insbesondere wenn es darum geht, über künftige Arbeitsweisen und Problemlösungen nachzudenken. So ist es vielleicht keine Überraschung, dass sich CEOs auf die Bedeutung von Talenten konzentrieren, um das zukünftige Wachstum aufrechtzuerhalten und zu steigern", sagt KPMG Senior Partner Michael Schlenk.

Die größten Sorgen: Recruiting, Lieferketten und Umwelt

Für 21 Prozent aller CEOs wird sich Suche nach geeigneten Talenten in den nächsten drei Jahren als die größte Herausforderung darstellen. Diese Bedenken rund um das Recruiting sowie Mitarbeiterbindung stieg um elf Plätze. In weiterer Folge wurden funktionierende Lieferketten mit 18 Prozent und Umweltrisiken mit 12 Prozent angeführt.

CEOs setzen in der Krise nun verstärkt auf die Bedeutung der digitalen Transformation, um operativ widerstandsfähiger, agiler und kundenorientierter zu werden. Auch Investitionen in Technologien haben zugenommenund 80 Prozent der Führungskräfte erzählen, dass sie miterlebt hätten, wie sich die digitale Transformation in ihrem Unternehmen beschleunigt hat. Die größten Fortschritte wurden bei der Digitalisierung der Betriebsabläufe erzielt und 30 Prozent gaben an, jetzt Jahre weiter zu sein, als sie es ursprünglich geplant hatten. (red)

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Brimborium um seiner selbst willen?! Was hat sich geändert:
Man stellt Mitarbeiter wegen ihrer fachlichen Kompetenz ein, aber man feuert sie wegen ihrer Persönlichkeit.
Man bewirbt sich bei einer Firma wegen seines inneren Wertes, aber man kündigt wegen seiner Unternehmenskultur.
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