Länger gut aussehen, frisch bleiben und sehr gut schmecken: schon lange wird daran getüftelt, wie sich Haltbarkeit, Konsistenz und Geschmack von Obst und Gemüse verbessern lassen – um den Verderb einzudämmen, aber auch um Verpackungsmaterial zu sparen.
Hohe Priorität für Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
Die jüngste Idee heißt Coating. Dabei erhalten Obst und Feldfrüchte einen hauchdünnen, essbaren Überzug aus einem Mix aus natürlichen Zuckerresten, Zellulose sowie pflanzlichen Ölen, der die Zellatmung reduziert. So bleiben die Früchte länger frisch. In den USA wurde dieses Verfahren als erstes getestet – mittlerweile werden bereits Früchte mit Coating im US-amerikanischen Lebensmitteleinzelhandel geführt. Seit die EU vor ein paar Monaten grünes Licht für Coating gegeben hat, treibt die Rewe Group das Thema voran.
"Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung hat für uns seit Jahren hohe Priorität. Daher sind wir auch laufend auf der Suche nach innovativen Methoden den verantwortungsvollen und wertschätzenden Umgang mit unseren Lebensmitteln zu fördern. Mit dieser neuen Technologie erhoffen wir uns, dass die Früchte deutlich länger frisch bleiben – das wäre ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Foodwaste. Erste Ergebnisse stimmen uns sehr positiv", erklärt Jan-Peer Brenneke, Vorstand der Rewe International AG.
Test an Mangos, Limetten und Avocados
Getestet wird bei der österreichischen Rewe Group zur Zeit an Mangos, Limetten und Avocados, da sich diese Früchte sehr gut für den völlig geschmacklosen Überzug aus Zucker, Zellulose und Pflanzenölen eignen. Da das essbare Coating nicht nur geschmack- sondern auch geruchlos und zudem beim Anfassen nicht spürbar ist, ist davon auszugehen, dass auch viele weitere Früchte und Gemüse überzogen werden können.
Alle bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Coating tatsächlich ein geeignetes Mittel sein könnte, die Reifung zu verzögern und damit den Verderb zu verringern. Eigene Tests des Coating-Anbieters legen nahe, dass die Haltbarkeit einzelner Produkte sogar auf das Doppelte erhöht werden könnte.
Nach einer aktuellen Studie der UNO gehen weltweit 14 Prozent aller Lebensmittel während der Produktion "verloren". Gründe sind unter anderem Fehler bei der Ernte, Transport und Lagerung. Die Tests untersuchen derzeit, wie sich die Früchte auf dem Transport ins Lager und in ihrer Verweildauer dort weiterentwickeln, um möglichst früh in der Produktionskette anzusetzen. (as)
www.rewe-group.at