Korken haben ausgeknallt
Bekannte Sektkellerei schlittert in Millionenpleite

Bei der Antragstellerin handelt es sich um ein renommiertes Unternehmen, welches im Bereich der Produktion von Sekt- und Schaumweinprodukten tätig ist. Von diesem Insolvenzverfahren sind rund 70 Gläubiger:innen betroffen.

Wie der AKV und der KSV1870 mitteilten, wurde das Sanierungsverfahren für die A-Nobis Sektkellerei Norbert Szigeti GmbH beim Landesgericht Eisenstadt ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das in Zurndorf Am Eichenwald 3 ansässige Unternehmen ist im Bereich der Produktion von Sekt- und Schaumweinprodukte tätig.

Laut dem AKV wurden die Gesamtverbindlichkeiten der Antragstellerin im Antrag mit 6.037.650,01 Euro beziffert. Das Aktivvermögen der Antragstellerin wird mit 1.180.744,62 Euro angeführt, sodass sich eine Überschuldung mit 4.856.905,39 Euro errechnet. Von diesem Insolvenzverfahren sind laut dem KSV1870 rund 70 Gläubiger:innen und zwölf Dienstnehmer:innen betroffen. Die Löhne und Gehälter haften mit November 2024 samt Weihnachtsremuneration unberechtigt aus, so der AKV.

Die Ursachen 

Der Grund für das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird u. a. auf die Covid 19-Pandemie und den daraus resultierenden Problemen zurückgeführt. Insbesondere war es der A-Nobis Sektkellerei Norbert Szigeti GmbH in dieser Zeit nicht möglich, planmäßige Umsätze zu erwirtschaften. Zudem war die Antragstellerin gemäß eigenen Angaben nicht in der Lage, die für die Rückzahlung des Neubaus der Sektkellerei in Zurndorf notwendige Mittel aufzubringen. Darüber hinaus konnten trotz intensiver Bemühungen auch keine Investor:innen gefunden werden.

"Wie der KSV1870 erfahren hat, konnte sich das Unternehmen seit der Corona-Pandemie nicht mehr richtig erholen. Die Schuldnerin ist nicht in der Lage, die für die Rückzahlung des Neubaus der Sektkellerei in Zurndorf notwendigen Mittel aufzubringen", so Tanja Schartel vom KSV1870.

Die weitere Vorgehensweise

Laut dem AKV wird ein Unternehmensfortbetrieb angestrebt, wobei bereits diverse Reorganisationsmaßnahmen eingeleitet wurden, welche langsam zu greifen beginnen. Mit dem Insolvenzantrag wurde bereits ein Sanierungsplan vorgelegt.

Laut dem KSV1870 bietet das Unternehmen ihren Gläubiger:innen 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren (in vier Raten) an. Der angebotene Sanierungsplan soll aus der Unternehmensfortführung bzw. mit finanziellen Mitteln von dritter Seite finanziert werden. Zudem ist beabsichtigt, dass das Baurecht sowie die Liegenschaft, auf welcher das Gebäude der Antragstellerin errichtet ist und im Eigentum von Norbert Szigeti und Birgit Szigeti stand, durch eine Verwertungsgesellschaft (Hipster Invest GmbH) übernommen werden. Die Verwertungsgesellschaft soll sodann die Liegenschaft samt Baurecht binnen zwei Jahren bestmöglich verwerten. Durch diesen Schritt sollen die Verbindlichkeiten um einen Betrag von rund 4,2 Millionen Euro reduziert werden.

Das Unternehmen hat bereits mit der Übersiedelung in ein Gebäude nach Gols begonnen. Im Zuge des Verfahrens wird die Antragstellerin ihr Erfüllungskonzept noch eingehend darzulegen haben, welches in weiterer Folge zu überprüfen sein wird.

www.ksv.at

www.akv.at

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