Employer Brand Research 2024
Jeder dritte Arbeitnehmer in Österreich hat keinen Inflationsausgleich erhalten

| Redaktion 
| 22.05.2024

Im Rahmen der Studie wurden Werktätige nach den wichtigsten Faktoren bei der Wahl der Anstellung gefragt. Außerdem wurden die Top-Arbeitgeber:innen aus Sicht potenzieller Bewerber:innen gewählt.

Ein aktuelles Stimmungsbild der Lage heimischer Arbeiter:innen liefert die Randstad-Umfrage, an der hierzulande heuer rund 4.400 Arbeitnehmer:innen teilgenommen haben. Insgesamt wurde die Employer Brand Research in 32 Märkten weltweit durchgeführt. Dabei kam die Untersuchung unter anderem zu dem Ergebnis, dass Gehalt und Benefits noch immer die wichtigsten Kriterien bei der Wahl der Arbeitgeber:innen sind. 

Befeuertes Jobwechselverhalten

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie stellt der fehlende Inflationsausgleich dar, von dem jede:r dritte Österreicher:in betroffen ist. Wobei Männer (16 Prozent) und Personen mit einem höheren Bildungsabschluss (14 Prozent) häufiger eine vollständige Abdeckung erhielten als Frauen (acht Prozent) und Arbeitnehmer:innen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau (acht bzw. zehn Prozent). 

"Arbeitnehmer:innen, die keinen Inflationsausgleich erhalten haben, sind viel eher bereit, das Unternehmen zu wechseln (50 Prozent) als Arbeitnehmer:innen, die eine teilweise oder vollständige Entschädigung bekommen haben (35 Prozent)", erklärt Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich. 

Unterstrichen werden Toonens Worte durch die Studienergebnisse, wonach jede:r Fünfte (18 Prozent) in den nächsten sechs Monaten den Job wechseln möchte und bei jenen ohne Inflationsausgleich sogar jede:r Zweite. Als Hauptmotiv nannten die Umfrageteilnehmenden, so wie im Vorjahr, "zu niedrige Entlohnung aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten" (38 Prozent).

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Anlaufstelle Jobplattform

In puncto Recherche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten vertrauen die Arbeitnehmer:innen laut Studie vor allem auf Jobplattformen (53 Prozent). Gefolgt vom AMS (48 Prozent), persönlichen Kontakten und Empfehlungen (38 Prozent) sowie auf Websites (36 Prozent) und Social Media-Auftritten der Unternehmen (34 Prozent). 

Besonders beliebt sind dabei die Plattformen karriere.at und willhaben.at sowie jobs.com. In den sozialen Netzwerken werden vor allem über Facebook und Instagram nach Anstellungen gesucht. 

Wünsche versus Realität

Ebenso zeigte sich, dass beim Profil des idealen Arbeitgebers zum Teil starke Diskrepanzen zwischen den Leistungen des Unternehmens und den Wünschen der dort Angestellten herrschen. "Attraktives Geld und Sozialleistungen" rangieren als oberste Priorität auf der Top-Ten-Liste der Werktätigen, während der Faktor bei der Bewertung der derzeitigen Arbeitsstelle auf Platz neun landet. 

Zudem spielen Arbeitsplatzsicherheit, eine angenehme Arbeitsatmosphäre, Work-Life-Balance sowie die finanzielle Gesundheit eine Rolle bei der Bewertung der Wunscharbeitgeber:innen. "Unternehmen sind gut beraten, diese Erkenntnisse in den Aufbau ihrer Arbeitgebermarke einfließen zu lassen und die Lücke zwischen Wunsch und Realität rasch zu schließen", empfiehlt Toonen.

Top-Arbeitgeber 2024

Im Rahmen der Studie wurden ebenfalls Unternehmen herausgearbeitet, die derzeit als besonders attraktiv für Arbeitnehmer:innen gelten. AVL List aus Graz wurde wiederholt zum Sieger gekürt. Auf den zweiten und dritten Platz haben es Siemens und die Salzburg Porsche Holding geschafft. Der vierte Platz geht an Infineon, gefolgt von BMW Österreich, FACC, dem Ordensklinikum Linz, Rosenbauer und Voestalpine. 

"Die Unterschiede in der Attraktivität zwischen den Branchen der besten Unternehmen sind jedoch relativ gering. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber nicht nur innerhalb ihrer eigenen Branche, sondern oftmals auch mit anderen Branchen konkurrieren, wenn es darum geht, die talentiertesten Fachkräfte zu gewinnen", so Toonen abschließend.

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