Fotos Diskussionsrunde zur EU-Wahl
IV mit klarem Bekenntnis zum europäischen Binnenmarkt

| Tobias Seifried 
| 13.05.2024

Heimische Industrie schlägt Maßnahmen für eine wettbewerbsfähige EU vor. Dabei stehen auch Innovationen in der Sicherheitspolitik und Arbeitsmarktreformen im Fokus.

Im Vorfeld der EU-Wahlen 2024 hat die Industriellenvereinigung (IV) umfassende Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas präsentiert. Im Fokus steht dabei das klare Bekenntnis zum europäischen Binnenmarkt, der als Herzstück der europäischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle einnehme. "Es geht darum, Handelsbarrieren abzubauen, grenzüberschreitende Dienstleistungen zu vereinfachen und eine echte Kapitalmarktunion zu etablieren, um unternehmerische Freiheiten zu maximieren und das Wachstumspotenzial zu heben", so IV-Präsident Georg Knill.

Wirtschaft und Sicherheit

In einer Zeit globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen sei der IV zufolge zudem eine proaktive und selbstbewusste Außenwirtschaftspolitik notwendig. Der Ausbau eines starken Netzes aus Handelsverträgen sowie eine sicherheitspolitische Perspektive, die den Aufbau eines verteidigungsfähigen Europas einschließt, seien essenziell für die dauerhafte Sicherung des europäischen Demokratie- und Wohlstandsmodells.

Die Balance zwischen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und umweltpolitischer Verantwortung stelle laut der Industrie jedenfalls eine zentrale Herausforderung für Europa dar. "Die industriellen Kapazitäten Europas sind entscheidend für unsere wirtschaftliche Zukunft", erklärt IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und fügt hinzu: "Deshalb müssen wir gegen die übermäßigen Regulierungen und die hohen Energiekosten vorgehen, die sie bedrohen. Eine umfassende Überprüfung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Green Deals ist dabei unerlässlich, um unsere Industrie zu schützen und gleichzeitig unsere Umweltverantwortung wahrzunehmen."

Arbeitsmarkt

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt sich die Industriellenvereinigung für effektive Maßnahmen zur Anerkennung von Qualifikationen und für die Beseitigung von Mobilitätshindernissen ein, um die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte zu verbessern. Mit Blick auf die nationalen Arbeitsmärkte gelte es, Maßnahmen zur Erhöhung des Arbeitsvolumens umzusetzen. "Durch die Förderung von Vollzeitarbeit und die Schaffung von Anreizen für längeres Arbeiten könnten nicht nur Produktivität und Wirtschaftsleistung gesteigert, sondern auch zusätzliche Abgaben generiert werden, die wiederum in Bildung und Kinderbetreuung investiert werden könnten", so Knill.

Forschung

Europa steht im globalen Wettbewerb um technologische Führerschaft, insbesondere in Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), bei denen die USA deutlich höhere Investitionen tätigen. Um diesen Rückstand aufzuholen, ist eine erhebliche Erhöhung des EU-Forschungsbudgets auf 200 Milliarden Euro geplant. Dieser Schritt soll die Forschung und Technologieentwicklung stärken und Europas Attraktivität als Standort für Innovationen erhöhen. Zudem sollen Hemmnisse für Investitionen beseitigt und die Kapitalmarktunion ausgebaut werden, um europäischen Unternehmen den Zugang zu Eigenkapitalfinanzierungen zu erleichtern und die Entwicklung von Zukunftstechnologien voranzutreiben.

Der IV-Präsident dazu: "Die Industriellenvereinigung setzt sich mit diesen Vorschlägen für eine tiefgreifende Kurskorrektur ein, um Europa als wettbewerbsfähigen und zukunftsfähigen Standort zu stärken." Dies soll eine Priorität für die kommende EU-Legislaturperiode sein, um Herausforderungen anzugehen und die Erfolgsgeschichte Europas fortzuschreiben.

Diskussion zur EU-Wahl

Passend zum Thema lud die IV am 8. Mai auch zu einer Diskussionsrunde zur EU-Wahl mit hochkarätigen Gästen ins Haus der Industrie. Fotos von der Veranstaltung sehen Sie in unserer Galerie.

www.iv.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV