Gastkommentar
Wintersport zwischen Jubel und Abgesang

| Redaktion 
| 28.02.2024

Gastkommentar von Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung. 

Es ist eine paradoxe Situation: Wenn Österreich im Wintersport erfolgreich auftritt, folgen Jubelmeldungen, eine Vielzahl an positiven Berichten und Postings sowie gute TV-Quoten. Das gilt für die Erfolge der rot-weiß-roten Athlet:innen ebenso wie für die heimischen Veranstaltungsorte. Gerade rund um den Skiweltcup in Kitzbühel dominiert die Berichterstattung zu den Hahnenkammrennen die Medien in besonderem Maß. Auf der anderen Seite erlebt der Wintersport im Kontext von Urlaub und Freizeit seit Jahren einen regelrechten Abgesang in der öffentlichen Darstellung.

Beide Perspektiven thematisieren das gleiche Phänomen und bilden dennoch gegensätzliche Pole. Das ist nicht wirklich nachvollziehbar. Skifahren als Aushängeschild des Wintersports bleibt nach wissenschaftlichen Studien trotz der globalen Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten das Kernprodukt des Tiroler Tourismus. Acht von zehn Wintergästen sind während ihres Urlaubs zumindest einmal auf Ski unterwegs.

Der Wintertourismus kann aufgrund veränderter Bedürfnisse und Rahmenbedingungen allerdings nicht mehr nur auf den Pistensport reduziert werden. Ergänzende Möglichkeiten – vom Wandern über Kulinarik bis hin zu Wellness – prägen längst das heimische Angebot.

Unsere Branche hat in ihrer weit mehr als hundertjährigen Geschichte immer wieder bewiesen, dass sie mit Herausforderungen umgehen kann und diese erfolgreich meistert. Auch die Tirol Werbung hat sich strategisch entsprechend ausgerichtet und strukturell aufgestellt – unter anderem mit einem Future Lab, das sich mit wesentlichen Zukunftsthemen der Branche beschäftigt. Dazu zählt auch die Frage, wie wir mit der klimatischen Verknappung von Schnee umgehen.

Dafür wird es keine schnellen Lösungen geben. Dennoch bin ich überzeugt, dass der Wintertourismus Zukunft hat – unabhängig von den Extremen in der öffentlichen Darstellung.

www.tirolwerbung.at


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