Vor fast genau zwei Wochen hat die Signa Holding Insolvenz angemeldet und strebt seither ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung an. Zuletzt wurden vom Sanierungsverwalter die meisten Beschäftigten der Holding zur Kündigung angemeldet (LEADERSNET berichtete). Nun kam es in dem strauchelnden Unternehmen zu einem Knalleffekt.
CEO mit sofortiger Wirkung gekündigt
Am Montag wurde in den außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG der bisherige CEO der beiden Gesellschaften, Timo Herzberg mit sofortiger Wirkung seinen Funktionen enthoben und mit sofortiger Wirkung außerordentlich und fristlos gekündigt, teilte die Signa-Gruppe am Abend via Aussendung mit. Die Gründe für die Entlassungen seien ein dringender Verdacht auf grobe Verletzungen der Pflichten als Vorstandsmitglied.
Ein deutlich weniger überraschender Beschluss war, dass Erhard Grossnigg in den beiden Sitzungen zum Sprecher des Vorstandes in den beiden Gesellschaften bestellt wurde. Die Aufgabenstellung bleibe die gleiche: Er soll die Sanierungs- und Restrukturierungsschritte für die beiden Immobiliengesellschaften fortsetzen und in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat dieser Gesellschaften agieren (LEADERSNET berichtete).
Grossnigg soll es richten
Alfred Gusenbauer, Aufsichtsratsvorsitzender sowohl der Signa Prime Selection AG als auch der Signa Development Selection AG äußerte sich nach der Sitzung zur Kündigung von Herzberg: "Leider mussten wir diese Entscheidung treffen und diesen harten Schritt setzen. Die Verdachtslage war eindeutig und ließ den Aufsichtsräten keine andere Wahl. Gerade in den herausfordernden Zeiten bedarf es 100-prozentiges Vertrauen in die handelnden Personen und Geschlossenheit bei den Entscheidungen. Mit Erhard Grossnigg haben wir einen hervorragenden Fachmann und Spezialisten in Fragen der Sanierung." Grossnigg gilt als ausgewiesener Sanierungsexperte.
Mit diesem nächsten konsequenten Schritt würde die Signa weiteres Vertrauen in der jetzigen Situation schaffen. "Die Qualität des Signa-Prime-Portfolios ist hervorragend, die Entwicklungsperspektive der Development-Projekte, die in den Toplagen der deutschsprachigen Metropolen liegen, ist sehr gut", so Gusenbauer bei der Vorstellung Grossniggs in der Vorwoche (LEADERSNET berichtete).
Vor wenigen Tagen berichtete der Spiegel, dass auch die Signa Prime unmittelbar vor der Insolvenz stehen dürfte (LEADERSNET berichtete). Dazu hat sich vom Unternehmen noch niemand zu Wort gemeldet.
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