BYD ist nach Österreich gekommen, um zu bleiben

Der Österreichstart der chinesischen (Elektro-)Automarke kann nach den ersten acht Monaten als gelungen bezeichnet werden. Nun kommen zwei weitere Modelle - inklusive einem Preiskracher - in den Handel.

Im Jänner 2023 erfolgte mit der Eröffnung des ersten BYD-Stores in der Shopping City Süd (SCS) der Marktstart der chinesischen Automarke in Österreich (LEADERSNET berichtete). Zu uns gebracht werden die Modelle von der eigens gegründeten CCI Car Austria GmbH, einer Tochtergesellschaft von Denzel. Während BYD auf anderen Märkten auch Hybridfahrzeuge verkauft, werden hierzulande ausschließlich Elektroautos vertrieben. Unlängst wurde im Rahmen eines Medientages im SCS-Shop eine erste Zwischenbilanz gezogen.

Dabei zeigten sich die Verantwortlichen äußerst zufrieden. Kein Wunder, schließlich wurde BYD in Österreich im September 2023 erstmals als Marke und mit einem Modell in den Top 10 der heimischen Elektroauto-Neuzulassungen gelistet. Für einen Hersteller, der erst seit acht Monaten am Markt ist, ein respektabler Erfolg. Konkret landete das Volumenmodell Atto 3, dessen Preise Mitte Juli deutlich gesenkt wurden (LEADERSNET berichtete), mit 103 Neuzulassungen auf dem neunten Platz des Modellrankings, die Marke selbst konnte sich im September mit 139 Neuzulassungen den zehnten Platz im Importeurs-Ranking sichern.

28 Händler- und Werkstätten-Partner und Jubiläum

Danijel Dzihic, Managing Director BYD Österreich, sagt dazu: "Das ist ein schöner Erfolg und zeigt, wir sind auf dem richtigen Weg. Dabei ist das erst der Anfang, denn 2023 steht im Fokus die Marke bekannter zu machen und das Händlernetz aufzubauen. Und hier haben wir heuer den Turbo gezündet."

Derzeit verkaufen und servicieren 28 Händler- und Werkstätten-Partner in ganz Österreich die Fahrzeuge von BYD. Anfang des Jahres hat es geheißen, dass sich mehr als 120 Händler:innen bei BYD beworben haben. "Die Nähe zu unseren Kund:innen und höchste Service-Qualität bei der Fahrzeugbetreuung ist unser oberstes Gebot. Unser Versprechen, das man im Lauf des Jahres von überall in Österreich in maximal 45 Minuten Fahrzeit einen BYD Partner findet, haben wir damit bereits jetzt eingelöst. Einzig in Salzburg Stadt und in St. Pölten sind wir noch auf der Suche nach einem E-Mobilitäts-Vollprofi", so Dzihic.

Kurz vor dem Medientag gab es auch ein kleines Jubiläum. Am 18. Oktober 2023 übernahm nämlich der hundertste Kunde des BYD Pioneer Stores in der SCS seinen neuen Dienstwagen, einen Atto 3. Dabei handelte es sich um Dragomir Janjic von der Adriatic Group, der dem Auto viele Vorschusslorbeeren gab.

Zwei neue Modelle

Ein zufriedener Kunde sei die beste Werbung – und damit essentiell für die Marke, auch weil sich BYD in Österreich mittelfristig als Volumenshersteller etablieren wolle, so der Managing Director, der großes Potenzial bei den beiden neuen Modellen sieht: "Mit dem BYD 'Dolphin' bringen wir in diesen Tagen als erster Hersteller ein Hightech-E-Auto zum Preis eines Verbrenners auf die Straße, das den Privatkund:innen knapp 26.000 Euro kostet – Vollausstattung bei Sicherheit, Komfort und Reichweite inklusive. Damit machen wir die E-Mobilität endlich mehrheitsfähig. Und mit dem 'Seal' definieren wir Preis-Leistung in der elektrischen Mittelklasse neu und können nun ein weiteres hochwertiges und besonders europäisch abgestimmtes Fahrzeug mit Premium-Ausstattung zum Bestpreis anbieten", so Dzihic. An dieser Stelle sei auch der neue Citroen E-C3 erwähnt, der am 17. Oktober vorgestellt wurde, 2024 startet und ab 23.300 Euro zu haben ist.

BYD DolphinDer BYD Dolphin im Store in der SCS © LEADERSNET/C. Mikes

  • Dolphin

Das 4,29 Meter lange E-Auto, das in etwa so groß ist wie ein VW ID.3, ist ab sofort verfügbar. Der Dolphin ist mit zwei Batteriegrößen (45 kWh bzw. 60,5 kWh) und einer ordentlichen Serienausstattung zwischen 25.980 und 32.980 Euro (inkl. Steuern, Österreich-Paket und 5.400 Euro E-Mobilitätsbonus) erhältlich. Die WLTP-Reichweite des Dolphin gibt BYD mit 340 (45 kWh-Akku) und 427 Kilometer an. Doch was bekommt man nun konkret für sein Geld?

Den Einstieg markiert der Dolphin Active, der eine 44,9 kWh-Batterie mit einem 70 kW-Motor (95 PS) und einer ziemlich überschaubaren Ladeleistung kombiniert. Diese Version kann mit Wechselstrom bis zu 7 kW und mit Gleichstrom bis zu 60 kW aufgeladen werden. Darüber rangiert der Dolphin Comfort mit 60,4-kWh-Batterie und 150-kW-Motor (204 PS). Hier beträgt die maximale DC-Ladeleistung 88 kW, die AC-Ladung 11 kW. Dritte Variante ist der Dolphin Design, der die idente technische Ausstattung wie der Comfort bietet, serienmäßig aber zusätzlich über ein Panoramadach, einen Vehicle-to-Load-Adapter (V2L) sowie eine kabellose Smartphone-Ladetechnik verfügt.

  • Seal

Die ersten Modelle des zweiten Newcomers, dem sportlichen gezeichneten Seal, sollen im November zu den Händler:innen rollen. Die E-Limousine, die u.a. das Model 3 von Tesla oder den BMW i4 direkt angreifen möchte, kommt vorerst mit einer 82,5 kWh großen Batterie, die natürlich auf die hauseigene "Blade-Technologie (siehe unten) setzt, auf den Markt und bietet je nach Variante eine WLTP-Reichweite von bis zu 570 km (RWD Design) bzw. bis zu 520 km (AWD Excellence). Das 4,80 Meter lange Fahrzeug stellt als Heckantriebsvariante eine Leistung von 230 kW (313 PS) und als Allradversion (ein Motor pro Achse) 390 kW (531 PS) zur Verfügung. Von 0 auf 100 km/h geht es in 5,9 bzw. 3,8 Sekunden. 

Die Preise (inkl. Steuern, E-Mobilitätsförderung und "Österreich-Paket") für den 313 PS starken RWD Design starten bei 42.980 Euro bzw. 45.980 Euro für den 531 PS starken AWD Excellence. Serienmäßig ist der Seal u. a. mit Wärmepumpe, V2L-Funktion und diversen modernen Sicherheits- und Komfortassistenten ausgestattet. Dazu gibt es "Over the air"-Updates, die das Fahrzeug regelmäßig und kostenlos auf den neuesten Softwarestand aktualisieren, die Performance optimieren und um neue Features ergänzen sollen. Die maximale Ladeleistung von 150 kW ist ganz ordentlich, aber nicht berauschend.

Somit sind inklusive den bereits verfügbaren Modellen (Atto 3, Han und Tan) demnächst fünf BYD-Fahrzeuge in Österreich erhältlich. Und die Nummer sechs, das Seal SUV, scharrt bereits in den Startlöchern.

Blade Batterie

Alle BYD-Modelle sind standardmäßig mit der sogenannten "Blade Battery" ausgerüstet, einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), die weder Kobalt, Nickel noch Cadmium enthält und daher besonders nachhaltig, sicher und langlebig sei. Zudem hätten Tests belegt, dass sie bei kühlen Temperaturen weniger Reichweite einbüßt als die in den meisten E-Autos verbauten Akkus. Der Hersteller garantiert bei der Batterie 5.000 Ladezyklen und eine Laufleistung von acht Jahren bzw. 200.000 km. Im Rahmen des Medientages kam auch Nikolaus Mayerhofer vom heimischen Batterietest-Spezialisten Aviloo zu Wort. Dieser attestierte dem Akku des Atto 3 u.a. einen sehr guten Wirkungsgrad im hohen Leistungsbereich sowie einem sparsamen Durchschnittsverbrauch. Zudem werden die angegebenen Spezifikationen bei der Ladeleistung erfüllt, so der Aviloo-Experte.

LEADERSNET war beim Medientag. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.bydauto.at

Über BYD (Auto)

BYD wurde 1995 als Hersteller von aufladbaren Batterien gegründet und verfügt heute über ein Geschäftsfeld, das Automobile, Schienenverkehr, New Energy und Elektronik umfasst. Von der Energieerzeugung und -speicherung bis hin zu deren Anwendungen widmet sich das Unternehmen der Bereitstellung emissionsfreier Energielösungen. Build Your Dreams beschäftigt 290.000 Mitarbeiter:innen und ist mittlerweile auf sechs Kontinenten, in über 70 Ländern und Regionen sowie in mehr als 400 Städten vertreten.

BYD Auto wurde 2003 gegründet und produziert seit März 2022 ausschließlich BEV- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge.

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