Alle wollen führen! Aber wer kann's? Hinter der begehrten Aufgabe versteckt sich nicht nur ein Knochenjob, schlechtes Leadership wird heutzutage auch direkt abgestraft. Besonders von den Mitarbeiter:innen der Gen Y und Gen Z, für die Führungsverhalten der Gamechanger ist: Die Unzufriedenheit mit dem Boss oder der Chefin zählt zu den Top-Gründen für einen Jobwechsel.
Wie also das Team bei Laune halten? Wie dafür sorgen, dass sich niemand bloß wie ein Rädchen fühlt? Wie ein Team führen, in dem die einen konkrete Anweisungen brauchen und die anderen kreativen Freiraum und Selbstbestimmung? Und wie dabei trotzdem die Produktivität optimieren? Führen ist ein Balanceakt. Aber Führungskräfte sind keine Zirkusartist:innen. Hilfsmittel sind also erlaubt, um das Gleichgewicht zu halten.
MbO, die Navigationshilfe
Ich persönlich halte sehr viel von Management by Objectives (MbO) – von Führen durch Ziele: Alle im Team kennen das gemeinsame Unternehmensziel, aber sie dürfen es auf unterschiedlichen Wegen erreichen. MbO ist unser GPS. Jede:r an Bord weiß, wo es langgeht, kann aber seine eigene Route wählen. Individuelle Etappenziele sind erlaubt.
Wie mit Individualität umgehen?
Diversität als Chance? Individualität als Stärke? Teamheld:innen als Einzelkämpfer:innen? Ja, weil alles, was eine positive Arbeitsumgebung schafft, die Zufriedenheit, Motivation und Produktivität der Mitarbeiter:innen steigert. Im Idealfall fördert MbO eine Kultur des Vertrauens und der Eigenverantwortung. Aber: Je selbstbestimmter das Arbeitsmodell, desto mehr hängt die Team-Performance vom Führungsverhalten ab.
Klartext – Empathie – Selbstbewusstsein
Erfolg entsteht nicht im Vakuum, sondern durch gutes Teamwork und das wiederum durch transparente Kommunikation. Als Führungskräfte müssen wir unsere eigene Balance finden zwischen Kontrolle und Vertrauen, zwischen Wertschätzung, Nähe und Distanz. Dafür brauchen wir mehr Empathie, Klarheit und Selbstbewusstsein denn je. Denn Collaborative Leadership hin oder her: Geschätzt werden Manager:innen mit Gespür, die klar ihre Meinung kommunizieren und selbstbewusst Ziele vorgeben und einfordern. Weil Menschen Vorbilder brauchen und auch bei viel Freiraum klare Rahmenbedingungen benötigen, in denen sie sich bewegen können. Eine starke Führungspersönlichkeit gibt eine Kultur vor und geht mit gutem Beispiel voran.
Was heißt das für die Praxis?
- Wir müssen in den Dialog gehen,
- dafür sorgen, dass sich alle im Team gesehen und gehört fühlen,
- erkennen, was in jedem:r einzelnen Mitarbeiter:in steckt,
- und akzeptieren, dass es für all das keine Blaupause gibt, die einfach kopiert und überall von allen angewendet werden kann.
Kooperativ führen, aber gleichzeitig Entscheidungen treffen und dabei authentisch bleiben lautet das Gebot der Stunde, und das klingt einfacher, als es in der einzelnen Situation oft ist.
Wie gehen Sie mit den Herausforderungen Ihrer Führungsrolle um? Ich freue mich sehr auf einen Austausch mit Ihnen: www.linkedin.com/in/alexandra-eperjesi/
www.lindlpower.com
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