So viel verdienen Führungskräfte in Österreich

| Tobias Seifried 
| 31.05.2023

Laut der aktuellen WdF-Einkommensstudie sind die Gehälter im Jahresvergleich zwar gestiegen, mittlerweile ist der reale Kaufkraftverlust aber auch bei den Top-Manager:innen angekommen.

Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) hat am Mittwoch seine aktuelle Einkommensstudie präsentiert. Für die Erstellung der mittlerweile 42. Ausgabe wurden die Angaben von 459 Führungskräften aus der ersten und zweiten Führungsebene durch das Marktforschungsinstitut Triconsult gesammelt und ausgewertet. Präsentiert wurden die Ergebnisse von Andreas Zakostelsky, WdF-Bundesvorsitzender, Christoph Neumayer, Generalsekretär Industriellenvereinigung und Felix Josef, Geschäftsführer Triconsult.

Starker Kaufkraftverlust auf erster Führungsebene

Während das Jahreseinkommen der Führungskräfte der ersten Führungsebene im Jahresabstand um 1,7 Prozent auf 255.200 Euro gestiegen ist, erreicht die zweite Ebene ein Jahresgesamteinkommen von 155.900 Euro, um 9,3 Prozent mehr als 2021. Inflationsbereinigt sind das für die zwei Führungsebene minus 0,2 Prozent, für die erste Führungsebene aber minus 7,2 Prozent. In der langjährigen Beobachtung bedeute das laut dem WdF für die erste Führungsebene einen der deutlichsten Einschnitte der letzten 40 Jahre und bereits das zweite Mal in Folge einen realen Kaufkraftverlust.

Netto verdienen die Top-Manager:innen im Schnitt der hier berücksichtigten 353 Befragten 137.600 Euro, die der zweiten Führungsebene 87.800 Euro. Im Vergleich dazu betrug das Jahresdurchschnittsgehalt laut Statistik Austria von Angestellten im Jahr davor (2021) 53.963 Euro brutto und das von Beamt:innen 63.873 Euro.

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, setzt sich das Gesamteinkommen der Manager:innen der ersten Führungsebene aus einem geringfügig gestiegenen Grundgehalt (von 183.000 auf 185.200 Euro brutto) und den variablen Bestandteilen zusammen, die sich im Schnitt auf 70.000 Euro brutto belaufen. 63 Prozent der Führungskräfte, die einen variablen Gehaltsbestandteil bezogen, erhielten im Schnitt 90.100 Euro. Weitere 20 Prozent erhielten dem WdF zufolge zusätzliche Geldleistungen, die dabei im Schnitt 52.300 Euro ausmachten.

Hauptkriterien für die Bezahlung erfolgsabhängiger Zahlungen waren Gewinn und Zielerreichung. Es sei also weiterhin in erster Linie wichtig, das Unternehmen sicher durch die Krisen zu steuern, der Gewinn rückte dabei neuerlich in den Hintergrund, hieß es im Rahmen der Präsentation.

Benefits im Wandel

Neben dem reinen Gehalt stehen bei der jährlichen Analyse auch Management-Benefits im Fokus. Dazu zählen u.a. Firmenautos. Diese stets umstrittenen Symbole der Führungskräfte unterliegen laut der Studie einem eklatanten Wandel. Nicht nur, dass die alternativen Antriebsformen Hybrid und Elektro die reinen Verbrenner überholt hätten, seien es mittlerweile 23 Prozent der ersten Führungsebene und 21 Prozent der zweiten Führungsebene, die mit einem Klimaticket des Arbeitgebers in Österreich unterwegs sind.

45 Prozent der befragten Top-Manager:innen und 56 Prozent der zweiten Führungsebene gaben an, eine betriebliche Altersvorsorge zu erhalten. Darüber hinaus gibt es in der obersten Managementetage in einigen wenigen Fällen eine Lebensversicherung (20 Prozent), eine Krankenversicherung (17 Prozent) oder eine Unfallversicherung (41 Prozent). Eine Dienstwohnung ist in allen Führungsebenen die absolute Ausnahme.

Anforderungen an Führungskräfte steigen

Führungskräfte die gehofft haben, dass sich die Lage nach der Corona-Pandemie wieder entspannt, haben sich getäuscht. Denn mittlerweile neben dem Krieg in der Ukraine zusätzliche Herausforderungen auf die Manager:innen zugekommen. Dominiert werden diese von der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen und der Verfügbarkeit von bereits vorhandenen Mitarbeiter:innen. Energiekosten, Rohstoffkrise, Inflation und der Wegfall von Arbeitsplätzen komplettieren die schwierigen Rahmenbedingungen der Unternehmensführung.

Führungskräfte müssen aktuell alles dafür tun, ihr Unternehmen für potenzielle Mitarbeiter:innen so attraktiv wie möglich zu gestalten. Probate Mittel, die auch wirklich breitflächig zum Einsatz kommen, sind derzeit die Möglichkeit für Home Office, Weiterbildungsangebote, Teilzeit arbeiten zu können, betriebliches Gesundheitsmanagement, Fitnessangebote, Sabbaticals oder Zusatzpensionen. Die 4-Tagewoche werde laut WdF-Gehaltsstudie hingegen selten angeboten, die 30-Stunden-Woche, mit Lohnausgleich gar nicht.

LEADERSNET war bei der Präsentation. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.wdf.at

www.triconsult.at

www.iv.at

Hm. Hab 40 Mitarbeiter:innen und verdiene 2.300€ netto im Sozialbereich.
Zierler-Stubenberg
72.000,- im Monat Nettoeinkommen, 12 × kann ich mir vorstellen, darunter in der Ersten Etage, sehe ich keine Möglichkeit, sich diesen Stess anzuschauen ! Zierler-Stubenberg
So wie es aussieht, müssen Sie weiter auf eine Führungsfunktion warten.

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