Der wie ein Schmuckstück um den Hals getragene Luftsammler "Fresh Air Clip" von Forschern der Yale School of Engineering and Applied Sciences weist Corona-Viren (SARS-CoV-2) in der Umgebungsluft nach. Laut dem Team um Krystall Pollitt absorbiert das Kleinstgerät kontinuierlich virusbeladene Aerosole auf einer mit Polydimethylsiloxan beschichteten Oberfläche.
Kellner am stärksten betroffen
Die Aerosole werden regelmäßig mit einem Verfahren namens Polymerase-Kettenreaktion (PCR) analysiert. Dabei handelt es sich um einen Test, der routinemäßig zum Nachweis von Corona-Viren in Nasen und Halsabstrichen verwendet wird. Das Team hat den Keimsammler in einer rotierenden Trommel getestet, in der sie Aerosole erzeugten, die ein Phagen enthielten, also ein Virus, das ähnliche Eigenschaften hat wie SARS-CoV-2.
Anschließend verteilten die Wissenschaftler:innen "Fresh Air Clips" an 62 Freiwillige, die die Monitore fünf Tage lang trugen. Die PCR-Analyse hat gezeigt, dass fünf Probennehmer belastet waren. Vier davon hatten Kellner und ein Mitarbeiter der Obdachlosenbetreuung getragen. Die höchsten Viruslasten fanden sich bei zwei Kellnern.
Schneller PCR-Test aus Bielefeld
Der "Fresh Air Clip" könnte helfen, belastete Luft in Innenräumen zu identifizieren, ohne teure Messgeräte zu installieren. Ein Nachteil ist die Verzögerung durch den PCR-Test. Die Auswertung dauert derzeit zwei Stunden. Forscher:innen an der Universität Bielefeld haben die Behandlung der Proben jetzt optimiert, sodass das Ergebnis bereits nach 16 Minuten vorliegt. Pollitt und ihr Team wollen das Gerät jetzt kommerzialisieren. (pte)
seas.yale.edu
www.uni-bielefeld.de
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