Polizisten spielten "Pokemon Go" während Einsatzes: Entlassen

Statt Kollegen bei einem Raub zu Hilfe zu kommen, jagten sie virtuelle Kreaturen. Der Vorgesetzte war mäßig begeistert.

Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen. Nicht gleichzeitig. Das lernt man normalerweise als Kind. Zwei Polizisten des Los Angeles Police Department dürften diese Lektion allerdings nie gehört haben, denn sie wurden 2017 gefeuert, weil sie in ihrer Arbeitszeit "Pokemon Go" spielten, statt zu einem Einsatz auszurücken. Ein kalifornisches Gericht bestätigte jetzt das Urteil. Die nun veröffentlichten Dokumente zeichnen ein absurdes Bild, was sich an dem besagten Tag zugetragen hat.

Gotta catch em all

Wie eine Auswertung der Kameraaufzeichnungen im Auto ergab, ignorierten die beiden Polizisten den Funkspruch, der Verstärkung zu einem Einsatz anforderte, um stattdessen ein Relaxo zu fangen. Auf dem Weg zu der virtuellen Kreatur entdeckte einer der beiden Polizisten auf seinem Handy noch ein anderes Pokémon in der Nähe – ein Togetic. Also entschlossen sich die beiden Beamten kurzzeitig nach dem Relaxo, auch noch das Togetic zu fangen. Nachdem das gelungen war, hört man die Polizisten noch mit ihrer Beute prahlen und darüber reden "wie neidisch die Kollegen sein werden". Ein Vorgesetzter war eher verärgert.

Zum Verhängnis wurde den Polizisten auch, dass sie zunächst behaupteten, den Funkspruch aufgrund der lauten Geräuschkulisse im Auto nicht gehört zu haben. Die Auswertung der Video- und Sprachaufnahmen enttarnte diese Behauptung als Lüge. Ungeachtet ihrer langjährigen Tätigkeit als Polizisten wurden sie anschließend gekündigt.

Gegen die Entscheidung hatten sie berufen, da ihrer Meinung nach das im Wageninnere installierte Kamerasystem nicht für die Auswertung persönlicher Gespräche genutzt werden dürfe. Das Gericht in Los Angeles wies diese Beschwerde ab, die Kündigung bleibt damit aufrecht, berichtet der Standard. (ca)

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