Aufregung um Präsidentschaftskandidatur von Frank Stronach

Zahlreiche Medien fielen auf Fake rein.

Frank Stronach tritt bei der Bundespräsidentenwahl 2022 an: Mit dieser Nachricht machten diverse Onlinemedien am Dienstagvormittag auf. Der bzw. dem geneigten ZiB-Seher:in schossen sofort wieder Erinnerungen an Stronachs legendären Auftritt bei Armin Wolf – als er sich das letzte Mal in Österreich um ein politisches Mandat bemühte – vor das innere Auge.

Wirtschaft in die grüne Zukunft führen

Angekündigt wurde Stronachs vermeintliche Kandidatur via E-Mail von einem "Pressesprecher" des Austro-Kanadiers, die an diverse österreichische Redaktionen ging. Darüber hinaus war auch kurz zuvor eine Website namens teamstronach.at online gegangen, auf der ein angebliches Interview mit dem gebürtigen Steirer zu lesen ist. "Wir brauchen einen Bundespräsidenten, der weiß, wie man die Wirtschaft in die grüne Zukunft führt, und keinen grünen Professor, der die Zukunft ins Blaue fährt", wird der 89-Jährige zitiert.

Doch wie sich relativ bald herausgestellte, war das Interview genauso ein Fake wie die vermeintlche Kandidatur und das damit verbundene Wahlprogramm, das auf die Eckpunkte "Erneuerung, Ökologisierung, Schuldenabbau und Zukunftsdenken" setzt.

Zwei Stunden, hohle Phrasen und eine billige Homepage

Hinter diesem Coup steckt Die Tagespresse. Wie das heimische Satireportal auf seiner Seite schreibt, habe die Redaktion "nicht mehr als zwei Arbeitsstunden benötigt, um eine komplette politische Kampagne für einen Präsidentschaftswahlkampf aus dem Boden zu stampfen. Einige hohle Phrasen und eine billige Homepage reichen heutzutage aus, um eine glaubwürdige politische Bewegung entstehen zu lassen. Kostenpunkt: 500 Euro. Ist unsere Politik wirklich nur mehr so wenig wert?"

Unter den Medien, die die Meldung übernommen haben, waren unter anderem orf.at, kurier.at, puls24.at, exxpress.at, krone.at, oe24.at und heute.at. (as)

www.dietagespresse.com

Thomas Bogner
Nicht die Politik, sondern die Arbeit jener Medien ist so wenig wert, die diese Nachricht ungeprüft übernommen haben.

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