Online statt im Festsaal, vor dem Bildschirm statt auf der großen Bühne – Corona hat dafür gesorgt, dass die Verleihung des "1. Tirol Change Award" ohne Publikum vor Ort stattfinden musste. Der Stimmung der Nominierten und der Initiatoren tat das jedoch keinen Abbruch.
Alpine Natur im Rampenlicht
"Noch nie war es so wichtig wie jetzt, unsere alpine Natur ins Rampenlicht zu stellen. Die erfolgreichen Beispiele von Unternehmen aus ganz Tirol sind Motivation und Inspiration für das ganze Land", zeigte sich Landeshauptmann Günther Platter überzeugt, der sich mittels Videobotschaft an die Nominierten richtete. "Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihr Engagement, für Ihren Pioniergeist und Ihren Mut, eine Vorreiterrolle einzunehmen und damit unser wertvolles Land zu schützen. Genau solche Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen wir, damit auch unsere nachfolgenden Generationen eine gute Basis zum Leben und Wirtschaften vorfinden. Es macht mich stolz zu sehen, was Ihre Betriebe in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf freiwilliger Basis leisten. Für mich ist jeder einzelne von Ihnen ein Gewinner."
Auch Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding und Initiator des Awards zeigt sich erfreut: "Die neun zum 'Tirol Change Award' Nominierten haben uns im Rahmen der Verleihung präsentiert, wie ein gesundes Wirtschaften mit der alpinen Natur gelingen kann." Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG.
Award mit Vorbildwirkung
Im Rennen um den "Tirol Change Award" waren neun Unternehmen, Initiativen sowie Persönlichkeiten. Am Start waren: Zillertal Bier, die Luftkissenbahn Serfaus, das Congress Centrum Alpbach, M-Preis, Innio, Hollu, Heinz Gstir (Bio vom Berg), Höpperger sowie Jakob Winklers Buch Fatimas Reise in eine Welt ohne Erdöl. Anhand der Kriterien Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Innovationsfähigkeit und Internationalität erkor eine externe Jury gemeinsam mit der Tiroler Bevölkerung via Online Voting den Sieger des "Tirol Change Award".
Der Gewinner: Bio-Pionier Heinz Gstir
Heinz Gstir, der Obmann der Genossenschaft Bioalpin, konnte sowohl die Jury als auch die Tirolerinnen und Tiroler überzeugen. Anfang der 90er trat der Bauer an, um die marode Sennerei Hatzenstädt zu retten. "Für mich war klar, dass wir in eine biologische Richtung gehen mussten, um hochwertige Produkte herzustellen", sagt Heinz Gstir. Innerhalb kurzer Zeit wurden 43 Betriebe im Umfeld der Sennerei auf bio umgestellt. In ganz Tirol zählte man zu dieser Zeit nur 27 Bio-Betriebe.
2001 haben sich dann Bio-Bauern aus dem Unterland zusammengetan, um über neue Vertriebswege zu reden. Heinz Gstir war einer davon und er erinnert sich: "Für uns war es wichtig, nicht nur Rohmilchlieferanten zu sein, sondern wir wollten selbst veredelte Produkte verkaufen." Um neue Handelspartner zu finden, wurde die Genossenschaft Bioalpin gegründet. Da kam Gstir eine Begegnung zugute. Anton Mölk, der Chef von MPreis, war bereit der Genossenschaft eine Chance zu bieten. "Bio vom Berg"-Produkte können seitdem in den MPreis-Filialen erworben werden.
Gstir zeigte sich bei der Verleihung geehrt und fast ein wenig sprachlos. "Stellvertretend für weit über 600 Bio-Betriebe und alle Mitarbeiter, die für die Marke produzieren und tagtäglich harte Arbeit leisten nehme ich die Auszeichnung gerne entgegen", so Gstir. Margreiter bedanket sich im Rahmen der Ehrung bei Gstir: "Mit seinen Leitgedanken 'Gemeinwohl' und 'regionale Wertschöpfung' hat Heinz Gstir Großes für Tirol geleistet." (as)
www.lebensraum.tirol/erfolgsgeschichten
www.biovomberg.at
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