Pandemie-Probleme: Wenn ein widerspenstiger Katzenfilter einen Anwalt zur Verzweiflung treibt

"Ich bin da, ich bin keine Katze!": Unfreiwilliger Cat-Content im Livestream einer Gerichtsverhandlung belustigt das Internet.

Wenige Berufe sind mit einem derart seriösen Image behaftet wie der des Richters und des Anwalts: Und zu Recht, denn schließlich geht es in ihrer Tätigkeit um genau das: Recht und Ordnung zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen. Damit, die übliche "Ordnung" in einem Zoomcall wiederherzustellen hatte ein US-Anwalt kürzlich jedoch seine liebe Mühe: Als Rod Ponton sich in den Livestream eines Gerichtsverfahrens im Bundesstaat Texas einwählte und sich als Babykatze wiederfand.

Empathisches Kätzchen im virtuellen Gerichtssaal

Ponton bot einen unfreiwillig herzerweichenden Anblick, als der empathische Filter ihn als putziges Babykätzchen durch die Kamera blicken ließ, deren Gesichtsausdruck ins Verzweifelte kippte als Ponton die Einstellung zu korrigieren versuchte und seinen Kollegen sowie dem Richter versicherte: "Ich bin hier, live, ich bin keine Katze!" 

Der Babykatzenfilter ist ein Gimmick, das Zoom anbietet und das Ponton entweder aus Versehen aktiviert hatte oder womöglich bereits vorab eingestellt gewesen war, nachdem er den Computer seiner Assistentin für die Anhörung genutzt hatte: Im Interview mit CNN erklärte Ponton, dass wohl entweder sie oder ihre Tochter während eines vorherigen Anrufs den Katzenfilter aktiviert hatten. "Die Katze war einfühlsam", sagte er dem TV-Sender. "Sie war genauso aufgebracht wie ich."

Richter und Anwälte zeigten Pokerface

Während das katzige Filterproblem binnen kürzester Zeit gelöst werden konnte, fiel die Art und Weise, wie die übrigen Teilnehmer des Zoomcalls die Situation handhabten, als besonders beeindruckend auf: Weder Richter noch Co-Anwalt verzogen eine Miene, der zuständige Richter Roy Ferguson lobte den professionellen Umgang mit der Situation: "Beim Anschauen des Videos sieht man, dass ihn niemand verspottete oder auslachte. Das zeigt die Professionalität und Würde, die diese Richter zu den virtuellen Anhörungen mitbringen."

Ferguson nahm den Fall um den "Katzenanwalt" im Anschluss an die Verhandlung auch als Anlass dafür, auf Twitter Tipps zu geben, die ein ähnliches Missgeschick bei Geschäftsanrufen verhindern sollen. "Wenn ein Kind Ihren Computer vor einer virtuellen Anhörung benutzt hat, überprüfen Sie die Videoeinstellungen, um sicherzugehen, dass kein Filter aktiviert ist", schrieb er am Dienstag in einem Beitrag.

Ferguson war es auch, der den Clip, welcher (wie eine Anmerkung im Video auch zeigt, Anm.) nicht für das öffentliche Auge vorgesehen ist und dessen Teilung auch unter Strafe verboten ist, teilte. Das Internet dankt dem Richter diese Entscheidung, der Videomitschnitt ging binnen kürzester Zeit viral und erheitert Menschen auf der ganzen Welt.

Auch Ponton kann inzwischen über seinen Auftritt als Katze lachen: "Anfangs war ich noch etwas verärgert, aber dann habe ich erkannt, dass die Geschichte viral geht, und habe versucht, mit dem Rest des Landes darüber zu lachen. Ich glaube, wir alle brauchen gerade ein bisschen Humor", erzählte der Anwalt gegenüber CNN. (rb)

www.zoom.us

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV