Welchen Weg wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den kommenden fünf Jahren gehen? Dieser Thematik widmet sich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in einem entsprechenden Strategiepapier. Der Plattform Netzpolitik.org liegt das Papier mit dem Namen "Strategie ORF 2025" vor.
"ORF Player" als zentrales Element
Zentrum von Wrabetz Vision ist der ORF Player. Die Streamingplattform soll noch heuer starten und wenn es nach den Vorstellungen des ORF-Generals geht, sollen für die Nutzung dieser auch GIS-Gebühren fällig werden. Bisher darf die öffentlich-rechtliche Anstalt nur die GIS nur für Radio und Fernsehen einheben. Das soll sich jedoch ändern. "Die Streaming-Lücke ist, egal auf welchem Weg, zu schließen", heißt es im Strategiepapier wörtlich. Wesentliche Inhalte des ORF Players sollen Usern nur mit einem Registrierungscode der GIS und Log-in zugänglich sein, schreibt Der Standard.
"Mit dem Siegeszug globaler Streaming-Plattformen erleben wir die größten Veränderungen der Medienwelt seit Jahrzehnten. Wie der ORF auf diese 'Plattform-Challenge' und die damit verbundenen Herausforderungen reagiert, ist daher entscheidend für seine Zukunftsfähigkeit", betonte Wrabetz am Dienstag im Rahmen des ORF-Dialogforums "Transform".
Man müsse die "Plattformlogiken neu interpretieren, und zwar öffentlich-rechtlich", ist der ORF-Chef überzeugt. In vielen Bereichen sei der ORF in der digitalen Transformation schon "sehr weit". Nun müsse er sich vom klassischen Broadcaster zur multimedialen Public Service Plattform weiterentwickeln. Wrabetz: "Nur so haben wir eine Zukunft. Der ORF Player ist unser zentrales Projekt für diese Zukunft. Es müssen aber auch die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit diese Transformation gelingen und der ORF auch weiterhin seinen Auftrag erfüllen kann.
Social Media als drittes Standbein
Daneben soll Social Media neben TV/Radio sowie dem ORF Player die dritte, gleichberechtigte Säule werden, auf der der ORF steht. "Trotz ihrer ambivalenten Rolle für die Medienwelt, Gesellschaft und Demokratie erwartet das Publikum eine zeitgemäße Präsenz des ORF in den sozialen Medien, das zeigt allein schon die starke Community von 3,9 Millionen Fans und Followern, die der ORF in den vergangenen Jahren auf Facebook und Instagram (Bruttowerte Q3 2020) aufbauen konnte. Die Anstrengnungen sind zu intensivieren, die ORF-Social-Media-Community ist nachhaltig auszubauen", ist im Strategiepapier zu lesen.
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