Die Veranstaltungswirtschaft kämpft ums nackte Überleben

Gert Zaunbauer, Obmann der Kino-, Kultur-,Vergnügungsbetriebe und Freizeit-Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, fordert in seinem Gastkommentar rasches Handeln von der Politik.

Nach acht Monaten ohne nennenswerte Geschäftsmöglichkeiten stehen die Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft praktisch vor dem Aus. Darüber hinaus führt der nunmehr zweite Lockdown zu einem neuerlichen, vollständigen Einnahmenausfall für viele Betriebe – von den Veranstaltungsdienstleistern (Konzeption, Vermittlung, Marketing, Kommunikation, Moderation, Durchführung oder Nachbereitung von Veranstaltungen) bis zu den Veranstaltungszulieferern (technischen Anlagen, Infrastruktur, Ausstattung).

Die Branche kämpft ums nackte Überleben. Die Stimmung ist schlecht, viele Unternehmer sind verzweifelt und haben teilweise resigniert. Von den zugesagten Hilfen kommt bei den Betrieben wenig an und auch beim Umsatzersatz schauen viele durch die Finger. Die Politik muss die gemachten Versprechen endlich umzusetzen.

Durch die formale Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen (Tourismus & Freizeitwirtschaft, IC, Handwerk & Gewerbe, Handel) gibt es für die Veranstaltungsbranche keine Gesamtauflistung der Zuordnung zu den ÖNACE-Codes – diese braucht es laut Bundesministerium aber bei der Antragstellung für den Umsatzersatz über FinanzOnline. Viele Betriebe, etwa Event-Agenturen, Zeltverleiher sowie der Bereich der B2B- und B2C-Veranstaltungen können durch das Sicherungsnetz fallen. Hier muss dringend konkreter definiert werden, dass alle Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft, die vom Lockdown beeinträchtigt werden, bezugsberechtigt sind.

Auch in Sachen Eventschutzschirm im Umfang von 300 Millionen ist bisher – bis auf Versprechungen – wenig passiert. Werden Veranstaltungen in Zukunft coronabedingt abgesagt, sollen nicht stornierbare Ausgaben, etwa die Miete für Hallen oder Personalkosten, ersetzt werden. Bei Einschränkungen für Veranstaltungen, etwa aufgrund reduzierter Gästezahl, sollen diese Kosten ebenfalls ersetzt werden. Laut jüngsten Informationen soll die Beantragung noch im November möglich sein, wir werden sehen, ob endlich Bewegung in die Sache kommt. Das Gebot der Stunde für die Veranstaltungs-Wirtschaft ist jedenfalls schnelle Hilfe, sonst braucht man gar nicht mehr zu helfen, weil es dann für viele Betriebe zu spät sein wird.

Die Veranstaltungswirtschaft umfasst viele Branchen, wie Veranstaltungstechniker, Schausteller, Catering, Messebau, Zeltverleiher, Fotografen, Pyrotechniker, Security, Moderatoren, Beleuchter, Blumenhändler etc. und ist auch für die Beherbergungsbetriebe (Stadthotellerie) bedeutend. Die Veranstaltungswirtschaft trägt mit 8,9 Milliarden Euro 3,4 Prozent zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei, sichert in der Branche 144.000 Arbeitsplätze, inkl. Zulieferern sind es 250.000 mit dem Sektor verknüpfte Jobs. Die Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereichs "Kunst, Unterhaltung und Erholung, Erbringung von sonst. Dienstleistungen" betrug 2018 in Niederösterreich 1,3 Milliarden Euro, das sind 2,37 Prozent des niederösterreichischen BRP (Bruttoregionalprodukt) – mit 35.500 Beschäftigungsverhältnissen.

www.wko.at/noe/freizeit


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Michael Hirschmann
Ich fürchte die Wirtschaft muss gegenüber der Regierung kämpferischer auftreten. Ich bin auch ein betroffener Unternehmer, dem alle Umsätze weggebrochen sind und jetzt praktisch vor dem Nichts steht. Die € 1000,-- aus dem Härtefond sind zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

Wann werden unsere Regierungen begreifen, dass wir Covid-19 so schnelle als möglich durchziehen lassen müssen? Bis ein wirkungsvoller Impfstoff da ist kann es Jahre dauern. Was tun wir in der Zwischenzeit? Ängstlich Zu Hause hocken und verhungern? So wie es aussieht bringt uns nicht Covid-19 sondern die von allen Seiten geschürte Angst um!

Wo sind die Regierenden, die die Existenz von Gott anerkennen und uns ermutigen den Verheißungen von Jesus Christus zu glauben? Er hat uns ewiges Leben versprochen wenn wir ihm nachfolgen. Der Tod ist nur ein Übergang. Es gibt tausende Verstorbene, die zurückgekommen sind und berichtet haben wie schön es drüben gewesen ist. Mein Großvater wurde auch wieder auf die Erde zurückgeschickt. Wovor haben wir also Angst?

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