Sogenannte New-Work-Faktoren - wie beispielsweise die Sinnhaftigkeit der Arbeit, die Work-Life-Balance oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - gewinnen immer mehr an Bedeutung: basierend auf den Angaben von mehr als 132.000 österreichischen Mitgliedern hat die Plattform Xing nun eruiert, wie wechselwillig die Österreicher wirklich sind.
Das Ergebnis beschreibt ein deutliches Bild: Fast sechs von zehn Österreichern sind offen für einen Jobwechsel, jeder Zehnte (rund 11 Prozent der Teilnehmer) bewirbt sich bereits für einen neuen Job. Weitere knapp 48 Prozent können sich also vorstellen, bei einem passenden Angebot den Arbeitgeber zu wechseln. Dagegen wollen 41 Prozent der Befragten ihrem Arbeitgeber die Treue halten.
Wechselwilligkeit im Bundesländervergleich
Wiener, Vorarlberger und Salzburger zeigten sich in der Studie am wechselwilligsten. Bei den Arbeitnehmern, die konkret einen neuen Job suchen, liegt Wien deutlich vorne: In der Bundeshauptstadt geben rund 18 Prozent an, auf Jobsuche zu sein. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Vorarlberg mit mehr als 10 Prozent und Salzburg mit knapp 10 Prozent.
Was die potenzielle Wechselwilligkeit angeht, liegen aber die Kärnter vorne: Rund 53 Prozent würden bei einem passenden Angebot den Job wechseln. Danach folgen die Tiroler Arbeitnehmer mit 52 Prozent und die Burgenländer mit 51 Prozent. Die wechselunwilligsten Mitarbeiter stammen aus Vorarlberg, dort scheinen rund 43 Prozent kaum einen Arbeitgeberwechsel in Betracht zu ziehen. In Oberösterreich liegen die Zahlen bei knapp 43 Prozent, in Wien wollen ganze 42 Prozent ihrem Arbeitgeber die Treue halten.
"Wir sehen ganz klar, dass ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher bereit ist, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn dieser passendere Rahmenbedingungen verspricht. Für Recruiter kann es sich also durchaus bezahlt machen, Personen anzusprechen, die latent jobsuchend sind", erläutert Kristina Knezevic, Country Managerin Österreich bei Xing E-Recruiting.
Unterschiede stark branchenspezifisch
In Hinblick auf die einzelnen Branchen lässt sich feststellen, dass sich die Wechselwilligkeit stark nach der Art der Beschäftigung richtet: So sind die meisten Personen, die sich konkret nach einer neuen Beschäftigung umsehen, in der Branche Pharma und Medizintechnik zu verorten (ca. 15 Prozent).
Auch die Automobil-Branche, der Fahrzeugbau (mehr als 13 Prozent) sowie der Konsumgüter-bereich und der Handel (rund 13 prozent) liegen hier vorne. Jene Mitarbeiter, die sich potenziell am wechselwilligen zeigen, sind in den Branchen Kunst, Kultur und Sport (knapp 54 Prozent), Gesundheit und Soziales (rund 52 Prozent) und Tourismus und Gastronomie (51 Prozent) beheimatet.
Am wenigsten an einem Job-Wechsel interessiert zeigen sich die Arbeitnehmer in der Branche Internet und Informationstechnologie: Hier geben rund 47 Prozent an, ihrem Arbeitgeber Treu bleiben zu wollen. Knapp dahinter liegen mit jeweils rund 46 Prozent die Branchen Wirtschaftsprüfung, Steuern und Recht sowie Telekommunikation. (red)
www.xing.com
Die wechselwilligkeit der Bundesländer im Überblick
Konkret auf Jobsuche
Rang Bundesland Anteil im Bundesland
1 Wien 17,5 %
2 Vorarlberg 10,4 %
3 Salzburg 10,1 %
4 Niederösterreich 9,5 %
4 Oberösterreich 9,5 %
6 Steiermark 8,8 %
7 Tirol 8,3 %
7 Burgenland 8,3 %
9 Kärnten 7,8 %
Potenziell wechselwillig
Rang Bundesland Anteil im Bundesland
1 Kärnten 53,4 %
2 Tirol 51,6 %
3 Burgenland 51,0 %
4 Salzburg 50,1 %
5 Steiermark 49,7 %
6 Niederösterreich 49,1 %
7 Oberösterreich 47,9 %
8 Vorarlberg 46,8 %
9 Wien 40,9 %
Nicht auf Jobsuche
Rang Bundesland Anteil im Bundesland
1 Vorarlberg 42,8 %
2 Oberösterreich 42,6 %
3 Wien 41,6 %
4 Steiermark 41,5 %
5 Niederösterreich 41,4 %
6 Burgenland 40,7 %
7 Tirol 40,1 %
8 Salzburg 39,8 %
9 Kärnten 38,8 %