Alphabet, der von CEO Larry Page geführte Mutterkonzern des Suchmaschinen-Monopolisten Google unter CEO Sundar Pichai, löst den Seriensieger Apple nach zwölf Jahren erstmals als innovativste Firma der Welt ab.
Die Apfelmarke, die nach Steve Jobs von CEO Tim Cook geführt wird, muss sogar auf den dritten Platz weichen: Jeff Bezos' Milliarden-Onlinehandel Amazon klettert hoch und beansprucht den zweiten Platz für sich. Das sind die Ergebnisse des Innovationsrankings der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG), welches jährlich die weltweit 50 innovativsten Unternehmen ermittelt.
2.500 Topmanager tun ihre Meinung kund
Für die Erhebung namens "The Most Innovative Companies 2019 – The Rise of AI, Platforms, and Ecosystems" hat BCG weltweit über 2.500 Topmanager nach ihrer Wahrnehmung in Sachen Innovation befragt und Innovationskennzahlen der Unternehmen analysiert. Erstmals haben neun deutsche Firmen den Sprung unter die 50 innovativsten Unternehmen geschafft. Die innovativste deutsche Firma ist der Sportartikelkonzern Adidas, welcher ganze 25 Plätze übersprang und es heuer auf Rang zehn des Rankings schaffte.
"Die im Ranking vertretenen Unternehmen zeichnet aus, dass sie über die reine Produktinnovation hinaus denken. Sie haben alle Kundenschnittstellen im Blick und entwickeln rund um ihr Produkt innovative Dienstleistungen, schaffen neue Prozesse und bauen dort, wo es notwendig ist, Partnerökosysteme auf", sagt BCG-Österreich-Chef Lukas Haider.
Innovationsturbo für deutsche Unternehmen
Gegenüber dem Vorjahr haben sich viele deutsche Unternehmen im Innovations-Ranking deutlich verbessert und sind mit neun Firmen nach den US-Unternehmen am zweitstärksten in den Top 50 vertreten. Nach Sportartikelhersteller Adidas haben zwei weitere Konzerne aus Deutschland den Sprung in die Top 20 geschafft.
Chemiekonzern BASF kletterte von Rang 23 auf 12 und Technologiekonzern Siemens von Rang 21 auf 16. Darüber hinaus sind der Chemie- und Pharmakonzern Bayer (Platz 24), das Versicherungsunternehmen Allianz (Rang 26), der Autohersteller BMW (Platz 27), die Softwarefirma SAP (Rang 28) sowie die beiden Autobauer Volkswagen (Platz 38) und Daimler (Rang 47) unter den 50 innovativsten Unternehmen platziert.
Innovationsstandard: immer noch Luft nach oben
Den für die deutschen Nachbarn erfeulichen Platzierungen zum Trotz zeigt sich ein gespaltenes Bild, wenn es um die Bewertung der eigenen Unternehmen geht. Zwar räumen 84 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte Innovation eine hohe Bedeutung in ihren Unternehmen ein, doch setzen nur wenige Firmen bisher digitale Innovationsprojekte um.
Nur jeweils etwa ein Fünftel der Unternehmen bauen auf Plattformökosysteme, Datenanalyse oder digitales Design. Das sind im Schnitt fast elf Prozentpunkte weniger als im globalen Vergleich. Beim Thema Künstliche Intelligenz sehen sich zwar ein Viertel der Befragten als Vorreiter, jedoch auch fast ein Fünftel als Nachzügler.
"Innovation entsteht durch Kooperation"
Insgesamt machen die Digitalkonzerne aus den USA die Spitzenplätze im Ranking unter sich aus. Hinter Alphabet bzw. Google folgen mit Amazon, Apple und Microsoft weitere amerikanische Tech-Konzerne. Führende Unternehmen setzen dabei immer stärker auf Partnerschaften. Drei von vier dieser Firmen arbeiten im Innovationsprozess mit Inkubatoren, während mehr als vier Fünftel Partnerschaften mit Wissenschaft und anderen Unternehmen nutzen.
"Innovation entsteht im digitalen Zeitalter immer häufiger durch externe Kooperation", erklärt Haider. "Die Vorreiter gehen nachhaltige Partnerschaften ein und kreieren Plattformen, bei denen Kunden von einer Kombination unterschiedlicher Fähigkeiten und Positionen profitieren – und einen echten Mehrwert erhalten", so der BCG-Österreich-Chef.
Die komplette Studie der BCG steht hier zum Download bereit. (rb/ots)
www.bcg.at
www.google.com
www.apple.com