orf.at wird sich mit 1. April von Facebook verabschieden. Auf Wunsch der ORF-Geschäftsführung wird im Zuge einer Reorganisation der orf.at-Facebook-Auftritte eingestellt. Andere ORF-Seiten – wie die der ZiB – sollen hingegen erhalten bleiben, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Der ORF hatte im Vorjahr beschlossen, auf Basis der Channel-Strategie eine deutlich reduzierte Anzahl von Facebook-Auftritten zu betreiben und seine Social-Media-Ressourcen zu bündeln. So sollen in Zukunft die Facebook-Seiten einzelner Sendungen in neue Senderauftritte für ORF eins und ORF2 übergeführt.
Facebook bekommt Probleme nicht in den Griff
Als Grund für den teilweisen Rückzug von Facebook wird der Umstand genannt, dass die Social Media-Plattform bestimmte Probleme nicht in den Griff bekomme. Dazu zähle der "höchst problematische Umgang mit Inhalten": Harmlose Inhalte würden häufig zensuriert und gelöscht, während Facebook es nicht schaffe, Hass und Gewalt – siehe zuletzt die Liveübertragung des Terroranschlags von Christchurch – auf seiner Plattform in den Griff zu bekommen.
Gleichzeitig schraube Facebook im Hintergrund ständig an seinem Algorithmus, der bestimmt, wer was in seinem Newsfeed zu sehen bekommt. Dadurch wurden klassische Medien – die groß in ihre Social-Media-Abteilungen investierten und dafür teilweise ihre Kernprodukte vernachlässigten – immer mehr aus den Timelines der User verdrängt. Diese hätte zu einem Einbrechen der Reichweiten der Medien gesorgt. Andererseits schaffe es Facebook nicht politische Manipulation durch die Verbreitung von "Fake News" zu unterbinden.
Keine Werbegelder für Konkurrenz
Für orf.at als öffentlich-rechtlichen Anbieter komme es nicht infrage, mit Zahlungen an Facebook, immerhin direkter Gegner auf dem Markt um Werbegelder, Beiträge zu pushen. "Damit legen wir das Auftauchen von orf.at-Texten auf Facebook in die Hände unserer Leserinnen und Leser. Und dort sind sie gut aufgehoben", so der ORF abschließend. (as)
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